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Frank lobt Schade: "Der Überblick war Top-Klasse"

Brentfords Coach über die Bedeutung seiner beiden deutschen Profis

Frank lobt Schade: "Der Überblick war Top-Klasse"

Nicht leicht zu halten: Brentfords Flügelflitzer Kevin Schade.

Nicht leicht zu halten: Brentfords Flügelflitzer Kevin Schade. IMAGO/Action Plus

Aus London berichtet Carsten Schröter-Lorenz

Die Spielstätten der beiden Klubs aus West-London liegen nur wenige Kilometer auseinander. Entsprechend elektrisierend war die Stimmung im Gtech Community Stadium, dem eng zwischen Häuser und Straßen gepflanzten, neuen Schmuckkästchen des FC Brentford. Die 90 Prozent Heimfans der gut 17.000 Zuschauer kamen direkt nach dem Anpfiff auf ihre Kosten, ihre "Bees" drückten den Rivalen mit geradlinigem Powerfußball gegen die Wand, versäumten trotz des frühen 1:0 jedoch eine höhere Führung.

Auch, weil der deutsche Fulham-Keeper Bernd Leno gerade zu Beginn starke Paraden zeigte. Gegen Ende der Partie hatte dann ein anderer Deutscher seinen großen Auftritt, mit letztlich entscheidender Bedeutung. Offensivjoker Kevin Schade ließ dank seines Top-Speeds Gegenspieler Antonee Robinson stehen, drang zur Grundlinie durch und legte perfekt auf Mathias Jensen zurück, der das 3:1 für Brentford erzielte.

Schade: Doppelter Rekordtransfer findet sich immer besser zurecht

Schades erster Scorerpunkt im sechsten Pflichtspiel-Einsatz für seinen neuen Klub, der angesichts des spät erzielten zweiten Treffers der Cottagers Gold wert war. Der Winterzugang, der sowohl für seinen früheren Klub Freiburg als auch seinen aktuellen Arbeitgeber mit einem Ablösepaket von 25 Millionen Euro plus Boni den Rekordtransfer verkörpert, kommt in seiner neuen sportlichen Heimat immer besser zurecht.

Das findet auch sein Trainer. "Wir sind sehr froh, dass wir Kevin verpflichten konnten. Er ist ein sehr interessantes Talent. Die offensive Aktion, die er vor dem Assist gezeigt hat, war dieser Ausbruch seiner Geschwindigkeit und der Überblick bei der Vorlage war Top-Klasse", lobte Frank auf kicker-Nachfrage seinen Spieler mit der Nummer 9.

Tempo-Lauf mit Assist erstmals auf den Platz gebracht

Eine solche Duftmarke hätte sich der Däne allerdings auch schon früher vorstellen können: "Diese offensiven Aktionen von ihm haben wir schon öfter im Training und in den internen Testspielen gesehen, bisher aber ein bisschen in den Spielen vermisst, auch wenn ich weiß, dass es immer schwierig ist, wenn du erst eingewechselt wirst."

Franks Plan mit dem deutschen U-21-Nationalspieler, der auf den offensiven Flügeln und als Zentrumstürmer eingesetzt werden kann: "Wir bauen ihn stufenweise auf, er wird immer besser und besser. Er ist nicht weit weg, um hoffentlich bald in der Startelf zu stehen und mehr Einsatzminuten zu kriegen. Er ist noch sehr roh, hat aber einige ziemlich einzigartige Fähigkeiten. Wir werden sie gemeinsam schärfen, hoffentlich kann er sein wahres Potenzial entfalten. Das war der erste Schritt."

Trainer Frank entschuldigt sich bei Janelt: "Nicht genug Minuten gegeben zuletzt"

Auch Janelt, der mit der U 21 des DFB vor gut eineinhalb Jahren den EM-Titel gewann, trug als Einwechselspieler am Montagabend erneut seinen Teil zur Fortsetzung der beeindruckenden Serie seines Teams bei. "Vitaly ist nach seiner Einwechslung wieder mit tollem Charakter, seinen Pressing-Fähigkeiten und seiner Ruhe am Ball aufgetreten", lobte Frank und entschuldigte sich ein wenig bei dem Mann, der vergangene Woche mit seinem dritten Saisontor den Last-Minute-Ausgleich beim 1:1 gegen Crystal Palace erzielt hatte: "Es tut mir leid, dass ich ihm nicht genug Minuten gegeben habe zuletzt, weil er so ein wichtiger Spieler für uns ist. Aber manchmal bist du in der Rolle, wo du darum kämpfst, in die Elf zu kommen und dir deine Position zu holen. Aber nochmals, er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns."

Das deutsche Duo kann seinen Stellenwert bei den "Bees" in der kommenden englischen Woche noch dreimal untermauern respektive ausbauen. Dann geht es für Schade eineinhalb Wochen zum U-21-Nationalteam, mit dem er im Sommer der Generation um Janelt nacheifern will.

Carsten Schröter-Lorenz

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