2. Bundesliga

"Fragst dich: warum?": Ritter nach Lauterns Déjà-vu ratlos

Funkel hadert mit dem Stellungsfehler vor dem Ausgleich

"Fragst dich: warum?": Ritter nach Lauterns Déjà-vu ratlos

Sein Treffer reichte nicht: Marlon Ritter.

Sein Treffer reichte nicht: Marlon Ritter. IMAGO/Werner Schmitt

73 Minuten lang ging Kaiserslauterns Plan am Samstagmittag auf. Die Roten Teufel ließen gegen Fortuna Düsseldorf - immerhin die beste Offensive der Liga - mit Ausnahme eines Kopfballs von Vincent Vermeij lange Zeit kaum etwas zu: Schlussmann Robin Himmelmann wurde bei seinem Debüt zunächst kaum gefordert. "Bis zur 74. Minute war ich mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Sie hat es geschafft, die Räume gegen eine spielstarke Fortuna eng zu halten und vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen", erläuterte Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz.

Doch kurz vor Beginn der Schlussviertelstunde musste Himmelmann erstmals im FCK-Trikot hinter sich greifen - begünstigt durch einen folgenschweren Stellungsfehler von Tymoteusz Puchacz: Bei einem Steilpass von Yannik Engelhardt entwischte dem Linksverteidiger Jona Niemiec, der Torschütze Christos Tzolis bediente - der Beginn von acht Minuten, die die vorherige Arbeit zunichte machten. "Da darf er Niemiec nicht so vorbeilaufen lassen", so der FCK-Trainer.

Ritter hebt Düsseldorfs Qualität hervor

Mindestens genauso haderte der Coach mit einer Szene, die sich eine Minute vor dem 1:1 auf der Gegenseite ereignet hatte: Der aufgerückte Jean Zimmer hatte per Kopf wenige Augenblicke vor dem Ausgleich das 2:0 verpasst. Neun Minuten nach der vergebenen Vorentscheidung stand der Sieger auch fest - allerdings war es eben die Fortuna, die drei Chancen eiskalt nutzte. "Düsseldorf hat eine Super-Qualität. Sie spielen es dreimal gut aus", analysierte Marlon Ritter im SWR-Interview.

Wirklich verstehen konnte er es aber nach Abpfiff noch nicht: "Jetzt stehst du hier am Ende, hast 1:3 verloren und fragst dich: warum? Es ist hart, aber es geht immer weiter." Besonders bitter: Die Pfälzer verspielten zum zweiten Mal in dieser Saison gegen die Fortuna in kürzester Zeit Führungen: Im Hinspiel im Oktober führten die Roten Teufel nach 32 Minuten mit 3:0 und kassierten beim Stand von 3:1 innerhalb von 13 Minuten drei weitere Gegentore zum 3:4-Endstand.

Wir gehen als Außenseiter nach Saarbrücken und wollen als Außenseiter überraschen.

Friedhelm Funkel

Durch die erneute Niederlage gegen die Rheinländer und Braunschweigs Kantersieg gegen Elversberg (5:0) rangieren die Pfälzer nun vor den zwei schweren Auswärtsspielen in Hamburg und Fürth auf dem Relegationsplatz.

Doch bevor es im Liga-Alltag weitergeht, reist Kaiserslautern im Halbfinale des DFB-Pokals zum Derby nach Saarbrücken. Trotz der verpatzten Generalprobe ist die Begeisterung natürlich groß. "Wir freuen uns total auf den Dienstag", erläuterte Funkel, der die Favoritenrolle erstaunlicherweise dem Drittligisten zuschob: "Wir gehen als Außenseiter nach Saarbrücken und wollen als Außenseiter überraschen."

aka

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