Ein Eigentor ist immer bitter, doch dieses Eigentor wiegt besonders schwer: Denn als der im Spielverlauf dieses Coppa-Halbfinalhinspiels erst eingewechselte Venuti eine scharfe Flanke von Cuadrado aus Versehen und ohne Gegenspieler im Rücken ins eigene Tor klärte, lief bereits die Nachspielzeit (90.+1). 0:1 stand es somit aus Sicht der AC Florenz, die natürlich noch das Rückspiel bei Juventus Mitte April vor sich hat.
Dennoch war dem violetten Unglücksraben Venuti höchstpersönlich im Gesicht abzulesen, wie unpassend dieses Gegentor doch war.
Schließlich machte die Viola im heimischen Artemio Franchi im gesamten Verlauf das Spiel. Mutiger Angriffsfußball wurde gepaart mit robuster und hochkonzentrierter Abwehrarbeit, was allen voran Vlahovic zu spüren bekam. Der Winterneuzugang und 70-Millionen-Euro-Mann, der bei seiner Rückkehr zum Ex-Klub stets mit Pfiffen und Trillerpfeifen bedacht wurde, hatte keinen leichten Stand gegen Milenkovic und Igor. Und dennoch war es der nicht mehr so gern in Florenz gesehene Serbe, der selbst das 1:0 hätte machen können. Mit einem frechen Heber scheiterte der Juve-Zielspieler am gut reagierenden AC-Keeper Terracciano (56.).
Ikoné dürfte sich am meisten ärgern
Das 1:0 wäre hier aber nicht verdient gewesen - und auch später kurz vor Spielschluss nicht via Eigentor. Denn offensiv blieben die Bianconeri vieles schuldig, konzentrierten sich fast nur auf Abwehrarbeit und waren selbst oft mit dem Glück oder Torwart Perin im Bunde.
So scheiterten zunächst Saponara (6.), Bonaventura (14. und 18.) sowie Ikoné (26.). Letzterer ließ sogar die Top-Möglichkeit schlechthin aus, scheiterte vor dem fast leeren Tor mit einem Schuss links oben an den Pfosten (48.). Obendrein verpasste in der Folge auch noch Biraghi (58.), während sich Joker Cuadrado immerhin einmal noch für Juventus annäherte (78.). Jener Cuadrado sollte seinen Moment aber noch haben, eben in der ersten Minute der Nachspielzeit, als er die Vorlage zum 1:0 für Pechvogel Venuti servierte.