Rotterdams Trainer Giovanni van Bronckhorst, der sich in der heimischen Eredivisie mit einem 1:0 gegen Vitesse Arnhem der Tabellenspitze wieder etwas angenähert hatte, vertraute beim abschließenden Gruppenspiel unter anderem auf Berghuis, Boetius und Jörgensen.
Napoli-Coach Maurizio Sarri baute derweil im Vergleich zur bitteren 0:1-Heimniederlage gegen Serienmeister Juventus Turin , die das Titelrennen in der Serie A wieder so richtig entfacht hatte, auf drei Stellen um: Der 35-jährige Routinier Maggio durfte rechts hinten für Mario Rui ran, Diawara startete auf der Sechs und Zielinski ersetzte den angeschlagenen Insigne.
Zielinski startet durch
Jener Zielinski sollte direkt aufdrehen: Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld von Diawara nickte Raul Albiol den Ball ins Zentrum, wo Mertens alles probierte - im Fallen aber nicht zum Abschluss kam. Zielinski hatte allerdings gut aufgepasst, stand goldrichtig und drosch die Kugel nach einer zu kurzen Klärung der Hausherren ins Netz (2.). 96 Sekunden waren da gerade einmal gespielt. Für den Torschützen selbst, der zumeist von der Bank kommt, war dies bereits der elfte Treffer im 67. Pflichtspiel für Napoli.
Jörgensens Lauf
Den Partenopei half die Führung aber nur kurzzeitig, denn nach einem kurzen Chancenfestival von Koulibaly (6.), Mertens (18.) und José Callejon (19.) war immer mehr der Wurm drin. Als andernorts Gruppenkonkurrent Schachtar gegen Manchester City ( 2:1 am Ende ) in Front ging, war der Wille der Neapolitaner gebrochen - spätestens mit dem Ausgleich: Nach einer Flanke von Berghuis stieg Feyenoord-Stürmer Jörgensen im Zentrum hoch und nickte den Ball unhaltbar links ins Eck (33.). Zu diesem Zeitpunkt hatte der Angreifer sechs der jüngsten acht Pflichtspieltore von Rotterdam erzielt.
Gruppe F, 6. Spieltag
St. Juste tröst die holländische Seele
In einer überschaubaren zweiten Halbzeit, die unter anderem eine Gelb-Rote Karte für Vilhena anbot (83.) und ansonsten nahezu komplett Magerkost lieferte, kassierte die SSC sogar noch das 1:2. St. Juste schraubte sich nach einer Flanke hoch und köpfte zum vielumjubelten Sieg von Rotterdam ein (90.+1). Vielumjubelt deswegen, weil sich die Holländer nach fünf Pleiten zum Auftakt doch noch mit Punkten von der europäischen Bühne verabschiedeten.
Matchwinner: Jeremiah St. Juste dreht nach seinem 2:1 zum Jubel ab. Getty Images
Coach van Bronckhorst vermied außerdem einen neuen Negativrekord: Der ehemalige Nationalspieler teilt sich nun weiterhin das unliebsame Leid eines niederländischen Trainers von fünf CL-Pleiten in Serie mit Ronald Koeman (Ajax, 2003/04) und Hans Westerhof (PSV, 1992/93).
Die Auslosung für das Achtelfinale in der Königsklasse findet am 11. Dezember (LIVE! bei kicker.de) statt. Die Hinspiele der nächsten Runde gehen am 13. und 14. Februar über die Bühne. Feyenoord spielt am Sonntag (14.30 Uhr) beim FC Utrecht. Die SSC Neapel, das sich fortan international mit der Europa League trösten darf, erwartet am Sonntag (15 Uhr) die AC Florenz.