Fenerbahce-Coach Vitor Pereira hatte mit seinem Team bereits vor dem Spiel keine Chance mehr auf das Weiterkommen, die Istanbuler, bei denen der deutsche Weltmeister Özil nur auf der Bank saß, standen bereits als Gruppendritter fest und werden im neuen Jahr in der Europa Conference League an den Start gehen.
Ganz anders sah die Lage bei der Eintracht aus, die in der Europa League bereits weiter war. Für die Hessen ging es darum, Platz eins zu sichern und damit direkt ins Achtelfinale einzuziehen, man würde sich die Zwischenrunde (dort spielen die Gruppenzweiten) und somit zwei Partien sparen. Frankfurts Trainer Oliver Glasner tauschte nach dem 2:3 in Hoffenheim zwangsläufig einmal: Hauge ersetzte den verletzten Lindström (Oberschenkelprobleme).
Sow belohnt die Eintracht - Hasebe patzt
Die erste Hälfte wurde klar von den Frankfurtern bestimmt. Den Hausherren war schon anzumerken, dass es um nichts mehr ging, mehr als ein Abseitstor von Berisha sprang offensiv nicht heraus (13.). Die Hessen waren aktiver - und auch gefährlicher: Borré (3.) und Kamada (10.) schlossen zu zentral ab, Jakic wurde im Strafraum gerade noch gestoppt (23.) und ließ wenig später einen Abschluss in aussichtsreicher Position über den Spann rutschen (26.). Die SGE machte weiter und wurde belohnt: Kamada gewann den Ball, der über Kostic bei Sow landete - und der Mittelfeldspieler vollendete rechts unten zum 1:0 (29.).
Es sah nach einer verdienten 1:0-Halbzeitführung für die Hessen aus. Aber aus dem Nichts und unter gütiger Mithilfe der Frankfurter kam Fenerbahce noch zum Ausgleich: Eine Flanke von rechts klärte Hasebe nicht richtig, der Ball prallte vor die Füße von Berisha, der sich bedankte und aus sechs Metern vollendete (42.). Der Gegentreffer ging auch auf das Konto von Kapitän Hasebe, den hätte klären können, wenn nicht sogar müssen.
Kostics Schuss am gefährlichsten
Die Geschichte des zweiten Durchgangs ist schnell erzählt: Frankfurt war weiterhin aktiver, Fenerbahce machte kaum etwas für das Spiel, Chancen gab es hüben wie drüben kaum. Den Hausherren war anzumerken, dass es um nichts mehr ging. Die Eintracht spielte in dem Wissen, dass das Remis für Platz 1 reichte, auch nicht mit vollem Risiko auf Sieg.
Kostics Schuss war daher im zweiten Durchgang am gefährlichsten, er verzog knapp (58.). Möglichkeiten waren nach der Pause absolute Mangelware, die Partie kein Highlight. Da auch Lammers verzog (75.), blieb es beim 1:1. Die Hessen hätten sich sogar eine Niederlage erlauben können, da Antwerpen mit 1:0 gegen Piräus gewann.
Was zählte: Die SGE steht als Gruppenerster direkt im Achtelfinale und muss die Zwischenrunde nicht spielen. Fener geht in der Europa Conference League an den Start. Ausgelost wird die nächste Runde am Montag in Nyon. Und wie geht es in der Liga weiter? Fenerbahce gastiert am Montag (18.30 Uhr) bei Gaziantep. Frankfurt empfängt am Sonntag (17.30 Uhr) Leverkusen.