In der Bundesliga ist Rekordmeister Bayern München der Konkurrenz schon vor Weihnachten enteilt (neun Punkte vor dem BVB) - und in La Liga drohte auch baldige Langeweile. Weil Sevilla und Atletico am Samstagabend auf ein Unentschieden zusteuerten. Real schien nach 17 Spielen bereits auf sieben Punkte davonzuziehen, hatte die Rechnung aber ohne Lucas Ocampos gemacht. Doch lieber der Reihe nach.
Das Topspiel hatte für Sevilla überragend begonnen: Aus dem Nichts fackelte Rakitic einen Ball aus rund 30 Metern - für den stets sicheren Atletico-Rückhalt Jan Oblak - unhaltbar ins linke obere Eck (7.). Fraglos eines der besten La-Liga-Tore des Kalenderjahres und eines für jeden Rückblick. In der Folge verpassten es die druckvolleren Hausherren aber, einen weiteren Treffer nachzulegen. Von Atletico kam offensiv zu wenig. Und dann doch der Ausgleich: Nach Lemars Ecke setzte sich Verteidiger Felipe am Fünfmeterraum durch und köpfte zum 1:1 ein (33.).
Joao Felix trifft noch die Latte
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein hochintensives, teils nickliges und immer emotionales Duell, das spielerisch kaum Highlights bot. Die Schlussphase hatte es dann aber in sich - und sollte die Entscheidung bringen: Nach einer Ecke von Rakitic segelte nicht nur der Ball, sondern auch Ex-Dortmunder Delaney durch die Luft. Sein Flugkopfball klatschte an die Latte, Ocampos stand goldrichtig und hämmerte den Ball ins kurze obere Eck (87.).
Wenig überraschend stand das Ramon Sanchez Pizjuan in der Folge Kopf, doch um ein Haar wären die 33.241 Zuschauer in der Nachspielzeit noch verstummt. Joker Joao Felix schickte eine missglückte Flanke ins Zentrum, wo sie Keeper Bono beinahe düpiert hätte, aber nur auf die Latte krachte (90.+4).
So blieb es beim 2:1 für Sevilla, das damit fünf der letzten sechs Pflichtspiele für sich entschied und einziger Verfolger von Real ist. Schon am Dienstag (21.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet das nächste prestigeträchtige Duell, mit zehn (!) Punkten Rückstand reist das am Samstag gerade so siegreiche Barça an.