Drei Wechsel hatte Sergio Conceicao nach dem 3:1 gegen Casa Pia Lissabon vorgenommen. Mit Fabio Cardoso, Zaidu und Galeno, beim 3:1-Hinspielsieg an allen drei Treffern direkt beteiligt, wollten die Dragoes die Achtelfinalteilnahme sichern - und legten direkt gut los. Keine zwei Minuten waren absolviert, da stieg Taremi hoch und nötigte Riznyk eine erste Parade ab, bevor dieser die Gäste durch einen Fehlpass einlud, nach dem Eustaquio noch geblockt wurde (8.).
Galeno eröffnet auch das Rückspiel
Immer wieder verstrickte sich das Team von Marino Pusic ob des hohen Pressings der Hausherren im Streben nach spielerischen Lösungen in Problemen. Auch die Startelfrückkehr von Kapitän Stepanenko im defensiven Mittelfeld und Routinier Rakytskyy in der Innenverteidigung gegenüber dem 2:0-Sieg gegen NK Veres Rivne brachte keine Sicherheit in den Aufbau der Ukrainer. Fast folgerichtig klingelte es daher nach knapp 10 Minuten im Kasten Riznyks, der Galeno nur noch dabei zusehen konnte, wie dieser einschob (9.).
Linienrichter legt Porto-Abwehr lahm
Allerdings fand Donezk sukzessive besser in die Partie und hatte in der 14. Minute die erste gute Chance durch Sikan, ehe es im Estadio do Dragao völlig kurios wurde. Den Ausgleich durch Gocholeishvili soeben noch verhindert (27.), fingen die Iberer sich einen Treffer, der weit über Porto hinaus für Diskussionen sorgen dürfte.
Linienrichter Vasile Florin Marinescu hatte Zubkov im Abseits gewähnt und die Fahne gehoben, Referee Istvan Kovacs das Spiel aber nicht unterbrochen. Die Portugiesen stellten das Verteidigen dennoch in Teilen ein, während Zubkov und Sikan die Situation zum vermeintlich irregulären Treffer zu Ende spielten (27.). Eine VAR-Überprüfung später war klar: Der Vorbereiter hatte sich nicht im Abseits befunden und der Treffer somit Bestand - sehr zum Unmut der Hausherren.
Gelbfieber: Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 gab es gleich zwei Verwarnungen gegen Portos Bank. Eine richtete sich an Trainer Sergio Conceicao (li.) IMAGO/Action Plus
Es dauerte anschließend ein paar Minuten, ehe Porto in die Spur zurückfand, dann aber eine starke Reaktion zeigte. Wenige Augenblicke vor der Pause war es erneut Galeno, der im zweiten Duell seinen zweiten Doppelpack schnürte und für den 2:1-Halbzeitstand sorgte (43.).
Das Hinspiel wiederholt sich
Nach Wiederbeginn war der Frust über das zwischenzeitliche 1:1 bei den Drachen dann vollends verflogen. Wieder eröffnete Taremi per Kopf und scheiterte an Riznyk (50.), bevor sich das Hinspiel komplett wiederholte: Galeno fing einen grauenhaften Fehlpass ab und bediente den Iraner im Sturm, der auf 3:1 stellte (62.). Damit hatte sich nicht nur dieselbe Ausbeute Galenos (zwei Tore und eine Vorlage) wie im Hinspiel ergeben, sondern auch die identische Torfolge. Ein weiteres Kuriosum.
Blitz-Joker besorgen den Endstand
Wer allerdings dachte, bis dahin harmlosen Ukrainern sei der Stecker gezogen worden, sah sich getäuscht. Aus dem Nichts führte ein langer Schlag Riznyks zum Anschluss (72.). Sikans Abschluss landete durch einen Abpraller bei Eustaquio, der ins eigene Netz traf, dieses unglückliche Missgeschick nur Momente darauf jedoch gerade rückte. Seine Freistoßflanke ließ Taremi ob eines starken Reflexes Riznyks noch aus (75.), die folgende Ecke des Kanadiers drückte Pepe dann aber über die Linie und untermauerte seinen Status als ältester Torschütze der Champions-League-Geschichte (75.).
Champions League, Gruppe H
Die endgültige Entscheidung brockte sich Donezk schließlich mit einem weiteren katastrophalen Fehlpass selbst ein. Francisco Conceicao, Sohn seines Trainers Sergio, nahm das Leder dankend auf und blieb nur Sekunden nach seiner Einwechslung vor Riznyk cool (82.). Der Treffer des ebenfalls nur zwei Minuten zuvor von der Bank gekommenen Eguinaldo (88.) war nicht mehr als Ergebniskosmetik.
Porto, das somit in der Königsklasse überwintert, ist in der Liga erst nächsten Montag wieder gefordert, dann gastiert das Team bei Sporting Lissabon (21.15 Uhr). Donezk, für das 2024 in der Europa League weitergeht, hat dagegen nun Winterpause, erst am 24. Februar steht das Gastspiel bei PFK Oleksandrija auf dem Plan.