Färöer-Coach Lars Olsen stellte nach dem 1:2 in Astana gegen Kasachstan dreimal um: Gregersen, Udsen und Ustinussen begannen für Näs, Hansson und Mouritsen.
Bundestrainer Joachim Löw tauschte im Vergleich zum 3:0 gegen Österreich einmal Personal aus: Für Reus (Magen-Darm-Probleme) kam Draxler zum Zug.
Munter war der Auftakt auf dem Kunstrasen der Färinger, die nur in der Anfangsphase bei zwei Kontern gefährlich vor dem deutschen Tor auftauchten, sich ansonsten aber einer drückend überlegenen DFB-Auswahl gegenübersahen, die sofort Zug zum Tor entwickelte.
Khedira gab einen ersten Warnschuss ab (4.), Olsens Rettungsversuch nach Draxler-Hereingabe landete an der eigenen Querlatte (5.), nach Davidsens robustem Einsatz gegen Özil im Strafraum blieb die Pfeife von Referee Mazeika stumm (8.), und Klose scheiterte an Keeper Nielsen (10.).
Özil & Co. bespielten die um den Strafraum herum postierten Gastgeber, nutzten ihre technische Überlegenheit, um den Ball auf dem Kunstrasen bis zum gegnerischen Sechzehner prima zirkulieren zu lassen. Den Färöern gelang es zumindest phasenweise, die Räume gut zu verdichten, deshalb feuerte die Löw-Elf auch aus der Distanz, blieb aber des Öfteren am Leiberwall hängen.
Gegen aufopferungsvoll verteidigende Färinger verpasste Klose sein 69. Länderspieltor, als er nur den Innenpfosten traf. In derselben Minute aber war es soweit: Nach Özils Ecke und Boatengs Kopfballverlängerung war Mertesacker aus kürzester Distanz zur Stelle und drückte die Kugel über die Linie - dritter Treffer des Innenverteidigers im Nationaldress (22.).
Auch nach der Führung ging es weiter nur in Richtung Tor des Underdogs, der vor allem dann Probleme bekam, wenn die nach Ballverlust das Leder schnell wieder erobernde Löw-Elf das Tempo anzog. Nielsen stand bei Kloses Kopfball richtig (30.) und parierte auch Draxlers Knaller (33.), ansonsten verstrickte sich die Nationalef bis zur Pause im Abwehrnetz des Olsen-Teams.
WM-Qualifikation
Dies änderte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs zunächst nicht. Zu durchschaubar gerieten die umständlichen Angriffsbemühungen der Gäste, die weiterhin tief in der eigenen Hälfte verharrenden Färingern das Verteidigen nicht allzu schwer machten. Die Bewegung fehlte, dem ballführendem Akteur mangelte es an Angeboten.
Der 175. der Weltrangliste wurde etwas mutiger, schaffte es aber nicht, gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen. In einer zähen Partie dauerte es bis Mitte der zweiten Hälfte, ehe Baldvinson nach Khediras Kopfball auf der Linie rettete und das 0:2 verhinderte (67.).
Das zweite Tor fiel aber doch, als Müller einen Konter fuhr, Gregersen seinen Weg kreuzte und eine leichte Berührung genügte, um den Münchner zu Fall zu bringen. Elfmeter, Rot für den Verteidiger und Özil als sicherer Elfmeterschütze: Der Neu-Londoner verlud Nielsen und stellte auf 2:0 (74.).
Die Kräfte der Hausherren erlahmten etwas und damit die Konzentration. Müller nutzte seinen Freiraum im Zentrum nach Lahms Querpass und markierte den 3:0-Endstand (84.).
Mit einem Sieg gegen Irland (11. Oktober in Köln) können die Löw-Schützlinge, die weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf Schweden (1:0 in Kasachsten) haben, das WM-Ticket endgültig lösen.