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Ex-ÖFB-Teamspieler mit Kritik an Franco Fodas Arbeit

Klein und Maierhofer äußern sich

Ex-ÖFB-Teamspieler mit Kritik an Franco Fodas Arbeit

Maierhofer und Klein zu gemeinsamen ÖFB-Team-Zeiten.

Maierhofer und Klein zu gemeinsamen ÖFB-Team-Zeiten. GEPA pictures

Nach der Niederlage im Halbfinale des WM-Play-offs gegen Wales und dem damit verbundenen Scheitern im Kampf um ein WM-Ticket hat Franco Foda die Konsequenzen gezogen und seinen Rücktritt als Teamchef des österreichischen Nationalmannschaft nach dem abschließenden Freundschaftsspiel gegen Schottland angekündigt. Nach 47 Partien unter dem 55-jährigen Deutschen, wovon 27 Spiele gewonnen werden konnten, allerdings keines gegen ein in der Weltrangliste besseres Team, wird es somit eine Änderung auf der Cheftrainerposition geben. Obwohl Foda vom Punkteschnitt her eine gute Bilanz aufweisen kann, wird dessen taktische Ausrichtung und die Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen viereinhalb Jahren kritisch beäugt. "Man hat es über die gesamte Zeit von Franco Foda nicht geschafft, einen Spielstil herauslesen", meint Ex-Teamspieler Florian Klein bei "Sport und Talk auf dem Hangar-7".

Freundschaftsspiel

Auch sein ehemaliger Teamkollege Stefan Maierhofer pflichtet dem 297-fachen Bundesligaspieler, der seine aktive Karriere im Februar 2021 beendet hat, bei: "Der Kader ist wirklich gut und es kommt auch etwas Gutes nach. Aber welche Entwicklung war da? Und für welchen Spielstil steht der ÖFB? Das war in den letzten Wochen und Monaten einfach nicht zu sehen."

Schon öfters wurde Foda vorgeworfen, dass dessen Spielstil nicht zu den Typen innerhalb der Mannschaft passt und Profis ihre Stärken im Nationalteam nicht ausspielen können. Das sieht auch Klein so: "Er hat eine Art, Fußball zu denken, die zu den Spielertypen nicht passt. Wir haben fünf, sechs Spieler, die durch die Red-Bull-Schule gegangen sind. Dann musst du aber auch attackieren. Sonst sind sie einfach falsch besetzt."

Die Top-"Teilzeitarbeiter" der Bundesliga

Klein bei Stöger als möglicher Nachfolger unsicher

Die Euphorie im Land ist nach dem Verpassen der anstehenden WM in Katar erstmals wieder verflogen. Beim Abschiedsspiel von Foda im freundschaftlichen Aufeinandertreffen mit Schottland droht eine Minuskulisse, nur knapp 5.000 Tickets wurden bis Montag verkauft. "Jetzt hast du am Dienstag gegen Schottland ein leeres Stadion. Zu den Länderspielen im Sommer kommst du in ein Loch hinein. Die Euphorie ist weg. Da muss ein neuer Trainer erst wieder etwas aufbauen", sieht Maierhofer, der in 19 Einsätzen für das A-Team einen Treffer erzielen konnte, eine schwierige Aufgabe auf den kommenden Teamchef zukommen.

Hier wird medial immer wieder Ex-Austria-Meistermacher-Coach Peter Stöger als Topkandidat für die Nachfolge Fodas gehandelt. Klein ist sich aber unsicher, ob der 55-Jährige die richtige Wahl wäre: "Peter Stöger ist jemand, der es schafft, eine gute Stimmung zu formen und von jedem etwas herauskitzeln kann. Andererseits ist seine Art zu spielen eher defensiv, mit vielen Umschaltmomenten. Da stellt sich auch die Frage, wie er zu diesen Spielern passt." 

ma