Das Hinspiel zwischen Waldhof Mannheim und Rot-Weiss Essen (1:2) hatte im Oktober bereits einiges an Brisanz mit sich gebracht, nicht zuletzt traf Waldhof-Trainer Christian Neidhart erstmals auf die alte Heimat. Doch auch auf dem Feld hatte damals Feuer geherrscht, Berlinskis umstrittener Führungstreffer, mehrere Rangeleien sowie die Rote Karte gegen Waldhof-Kapitän Seegert nach einer Auseinandersetzung mit Rother hatten es damals in die Highlights geschafft. Das Rückspiel, knapp fünf Monate später, fand also unter großen Vorzeichen statt, zumal beide Mannschaften einen Dreier dringend brauchen konnten.
Rot-Weiss Essens Trainer Christoph Dabrowski musste nach dem 1:2 gegen Dynamo Dresden auf drei Positionen umstellen. Herzenbruch und Rother (Rotsperre nach Tätlichkeit) mussten passen und wurden von Bastians und Tarnat ersetzt. Zudem rückte Kefkir für Sponsel in die Anfangsformation.
Auf der Gegenseite nahm Waldhof-Coach Christian Neidhart bei seiner Rückkehr an die Hafenstraße gleich vier Wechsel im Vergleich zum 2:1 gegen den SC Freiburg II vor. Mit Seegert (nicht im Kader) fehlte einer der Protagonisten des turbulenten Hinspiels, Lebeau (ebenfalls nicht im Kader), Pledl und Keita-Ruel (beide Bank) standen zudem nicht in der Startelf. Für sie begannen Malachowski, Schnatterer, Sohm und Martinovic.
Schnatterer trifft zum 1:0
Erwartet umkämpft startete die Partie in Essen, viele kleinere Fouls und Spielunterbrechungen zeichneten das Spielgeschehen der Anfangsphase. Den Bann brach erstmals RWE in Form von Berlinski, der nach Kefkirs Flanke zum Abschluss kam, aber an Bartels scheiterte. Weil auch Engelmann den Nachschuss nicht im Tor unterbringen konnte, blieb es beim 0:0 (25.).
3. Liga, 32. Spieltag
Die Mannheimer, als Favorit in die Partie gestartet, näherten sich erstmals über Wagner an (26.), Golz war da aber auf dem Posten. Minuten später musste der RWE-Schlussmann dann aber doch hinter sich greifen. Auf dem unebenen Rasen hüpfte Schnatterers Abschluss unglücklich über den verdutzten Golz, der bereits in die linke untere Ecke unterwegs war (31.).
Ein Rückschlag für die Essener, die vor der Pause dem nichts mehr entgegenzusetzen hatten. Nach einem Schock in der Halbzeit, Kapitän Bastians konnte nicht mehr weitermachen, startete RWE gut in Hälfte zwei. Nur Minuten nach dem Wiederanpfiff prüfte Kefkir Bartels mit einem schönen Freistoß (49.)
Malachowski erhöht per Volley - Winkler erzielt die Entscheidung
Ein Umschwung des Momentums? Nein. Nur drei Minuten nach Kefkirs Möglichkeit versetzte Malachowski RWE den nächsten Schlag. Eine Rossipal-Ecke nahm der Mittelfeldspieler direkt aus der Luft, Golz war bei dem strammen Schuss machtlos - 2:0 (52.). Beinahe hätte der Waldhof auch noch das 3:0 erzielt, Winkler setzte seinen Kopfball aber neben den Pfosten (57.).
Angekommen in der Schlussphase rannte RWE noch einmal an, blieb im letzten Drittel aber deutlich zu ideenlos. Auch die Hereinnahme neuer Offensivkräfte konnte das Spiel des Aufsteigers nicht beleben, sodass der Gast die Führung locker verwalten konnte. Den Deckel drauf machte dann in Spielminute 84 Youngster Winkler, der nach Vorlage von Martinovic vollstreckte (84.).
Dabei blieb es, für Waldhof Mannheim stand der erste Zu-Null-Sieg in fremdem Gefilde in dieser Saison, während RWE nach der zweiten Niederlage in Serie den Blick weiter nach unten richten muss. Waldhof Mannheim reist am kommenden Samstag (14 Uhr) nach Dresden. Für die Essener geht es sonntags (14 Uhr) gegen den FSV Zwickau weiter.