Play-offs

NBA-Finals: Golden State Warriors und Boston Celtics im Check

Vorschau auf die NBA-Finals

Erfahrung, Stars, Spielstil: Warriors und Celtics im Check

Die Topstars ihrer Teams: Stephen Curry (li.) und Jayson Tatum

Die Topstars ihrer Teams: Stephen Curry (li.) und Jayson Tatum Getty Images (2)

Der Weg in die Finals

Der Weg in die Finals fiel den Golden State Warriors etwas leichter. In der ersten Runde gab es ein 4:1 gegen Denver, in der zweiten Runde ein 4:2 gegen Memphis und in den Conference-Finals schließlich das klare 4:1 gegen die Dallas Mavericks um Topstar Luka Doncic. Eine Woche hat die Mannschaft von Steve Kerr also frei zwischen letztem Spiel gegen die Mavs und erstem gegen Boston.

Die Celtics mussten da schon mehr ackern, um die Endspiele der besten Basketballliga der Welt zu erreichen. Runde eins lief noch locker ab, 4:0 wurde Brooklyn besiegt. Anschließend ging es zweimal über die volle Distanz, doch sowohl gegen Milwaukee als auch gegen Miami holten sich die Kelten Spiel sieben und stehen damit erstmals seit 2010 wieder in den NBA-Finals.

Erfahrung

Womit wir gleich beim Punkt Erfahrung wären. Boston ist zwar mit 17 NBA-Titeln zusammen mit den L. A. Lakers die erfolgreichste Franchise, allerdings standen die Celtics eben nun mehrere Jahre nicht in den Finals. Kein Spieler im Kader von Coach Ime Udoka hat bereits ein Spiel auf diesem Level absolviert. Das sieht im Kader der Golden State Warriors natürlich gänzlich anders aus. Drei ihrer sechs NBA-Meisterschaften holten die Dubs in den vergangenen Jahren. In den vergangenen sieben Saisons standen Stephen Curry & Co. gleich fünfmal in den NBA-Finals und weisen daher reichlich Erfahrung auf diesem Niveau auf.

Die Stars

Beim Namen Curry landet man zwangsläufig bei den Stars der Teams. Die Nummer 30 der Dubs führt ihre Mannschaft seit Jahren an, hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg der letzten Jahre und sammelte bereits drei Ringe. Vor den Play-offs legte den besten Schützen aller Zeiten eine Verletzung lahm, mittlerweile ist Curry aber wieder auf Topniveau, was seine 25,9 Punkte in der Post-season zeigen. Unterstützt wird er wie gewohnt von seinem kongenialen Partner Klay Thompson, der nach viel Verletzungspech in den vergangenen Saisons wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat. Genannt werden sollten hier auf jeden Fall auch Draymond Green, der eine Mannschaft mitreisen und ein Spiel verändern kann - und natürlich Top-Youngster Jordan Poole, der mit 18,4 Punkten in den Play-offs nur knapp hinter Thompson liegt.

Auf der Gegenseite haben die Kelten den Spieler in ihren Reihen, der aus dieser Serie in den Play-offs bisher die meisten Punkte erzielte: Jayson Tatum kommt auf einen Schnitt von 27 Zählern. Der 24-Jährige hat längst den Schritt zum absoluten Superstar gemacht und gehört zu den besten Spielern der Liga. Flankiert wird er in den vergangenen Jahren von Jaylen Brown, der mit 22,9 Zählern im Schnitt ebenfalls starke Play-offs spielt. Ein bisschen das Pendant zu Green ist bei Boston Marcus Smart. Das kleine Energiebündel gibt keinen Ball verloren, hat in der Defensive immer wieder wichtige Aktionen und macht mehr als 15 Punkte.

Der Spielstil

Die Warriors spielen aktuell wohl den schönsten Basketball der NBA. Wie man es vom Team aus Kalifornien kennt, läuft der Ball gefällig durch die eigenen Reihen bis der offene Dreierschütze gefunden ist. Immer wieder drücken Curry, Thompson & Co. bei abgefangenem Rebound auf die Tube und versuchen, zu schnellen Abschlüssen zu kommen. Mit im Schnitt 114,5 Punkten in den Play-offs stellen die Dubs die beste Offensive aller Mannschaften in der Post-season.

NBA-Finals: Das sind die Starter der Warriors und Celtics

Allerdings wurden sie vermutlich in den Play-offs noch nie so gut verteidigt wie das nun in den Finals der Fall sein dürfte. Die Kelten stellen mit 101 zugelassenen Zählern hinter Miami die zweitbeste Defensive der Liga. Boston spielt hart, verteidigt resolut, so werden sie mit Sicherheit auch versuchen, den Warriors den Zahn zu ziehen. Denn gehst du das Tempo von Curry & Co. mit, spielst du Golden State in die Karten und wirst Probleme haben, als Sieger vom Feld zu gehen.

Das sagen die beiden Stars

Stephen Curry: "Sie haben ein großartiges Team. Es wird ein harter Test für uns, denn sie spielen auf einem sehr hohen Level. Wir mögen das Matchup, haben aber natürlich großen Respekt vor dem Gegner. Sie spielen sehr physisch, aber wir sind bereit dafür. Es ist eine Franchise mit einer großen Geschichte. Wenn du in Boston in der Arena mit dieser einzigarten Atmosphäre spielst, macht das schon Spaß. Dazu siehst du unter der Decke all diese Namen, das ist schon speziell."

Jayson Tatum: "Das war bisher nicht das Ziel der Saison, es war nur ein Schritt dahin, wo wir hinkommen wollen. Aber es ist eine große Leistung. Wir waren noch nie in den Finals und sind stolz darauf, es geschafft zu haben. Wir sind nicht satt und wissen, dass es noch ein weiter Weg zu gehen ist. Wir haben einen harten Gegner, sie waren schon einige Male in den Finals und haben auch schon einige Male gewonnen. Ich freue mich riesig auf meine ersten NBA-Finals."

Mirko Strässer