Insgesamt acht Spielerinnen aus der Bundesliga - teilweise erst frisch nach Deutschland gewechselt - standen zum EM-Auftakt auf dem Rasen: Gleich sieben Spielerinnen (Hanshaw, Puntigam, Dunst, Zadrazil, Feiersinger, Naschenweng und Billa) bei Österreich, mit Bayern-Neuzugang Stanway eine bei den Lionesses.
Mead überlegt, Zinsberger im letzten Moment
Österreich spielte zu Beginn gut mit und kam nach einem leichten Ballverlust der Engländerinnen durch Zadrazil früh zu einer ersten kleineren Gelegenheit. Nach recht ausgeglichen ersten gut 15 Minuten ging der EM-Gastgeber jedoch in Führung: Kirby spielte Mead gekonnt frei und die Angreiferin hob den Ball clever über die aus dem Tor kommenden Zinsberger hinweg. Wenninger versuchte den Gegentreffer noch zu verhindern, beförderte die Kugel aber erst knapp hinter der Torlinie durchaus geschickt über die Unterkante der Latte weg (17.). Die Unparteiische Marta Huerta de Aza entschied - offenbar nach Signal der Uhr - sofort auf Tor, ein anschließender VAR-Check bestätigte die Entscheidung endgültig.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte wurden die Lionesses immer dominanter. White und Hemp (26., 44.) verpassten das 2:0 aus guter Position per Kopf. Unmittelbar vor der Pause rettete Torfrau Zinsberger gerade noch in letzter Sekunde, nachdem Hemp frei zum Abschluss gekommen war (45.+1), sodass es beim knappen 1:0 zur Halbzeit blieb.
Dunst prüft Earps spät
Nach der Pause fehlte bei den Engländerinnen zunächst der große Druck der Phase unmittelbar vor dem Seitenwechsel. Weil auch Österreich in der Offensive wenig zustande brachte, plätscherte die Partie zunächst ein wenig dahin.
Dies änderte sich aber Mitte der zweiten Hälfte. Nach einem Dreifachwechsel der englischen Trainerin Sarina Wiegman nahm das Offensivspiel der Lionesses wieder an Fahrt auf. Russo und Kelly - beide eingewechselt - ließen jedoch Chancen liegen (71., 76.). Beinahe hätte sich dies sogar noch gerächt, doch Dunst und Hickelsberger-Füller scheiterten mit Schlenzern an Keeperin Earps, die ansonsten nahezu beschäftigungslos geblieben war (78., 88.).
Am Ende aber blieb es beim knappen Erfolg der Britinnen. Die fast 70.000 Zuschauer bedeuteten zudem einen neuen Rekord bei einem EM-Turnier der Frauen - 68.871 waren es genau.
Die Engländerinnen treffen am Montag (21 Uhr) im zweiten Gruppenspiel in Falmer nahe Brighton auf Norwegen, wenige Stunden zuvor um 18 Uhr spielt Österreich in Southampton gegen Nordirland.