Junioren

"Einfach das bessere Team": BVB dank Kantersieg über Schalke vor Meisterschaftsfinale

Fink trifft dreifach, Gittens und Rothe überzeugen

"Einfach das bessere Team": BVB dank Kantersieg über Schalke vor Meisterschaftsfinale

In Partylaune: Dortmunder beim Torjubel.

In Partylaune: Dortmunder beim Torjubel. Getty Images

Am Anfang stand ein feines Zuspiel von Göktan Gürpüz, Lion Semic beschleunigte, brach über die rechte Schalker Seite durch und verarbeitete den Ball in Windeseile - seine Flanke fand wiederum Bradley Fink, der präzise und unaufgeregt zum 3:1 traf. Eine Szene, vorgetragen in wenigen Sekunden, die die Dortmunder Klasse vorzüglich demonstrierte - und für die Borussia nach rund einer Stunde die Weichen stellte. Dass die Mannschaft von Trainer Mike Tullberg noch auf 5:1 erhöhte, öffnet die Tür ins Finale der deutschen Meisterschaft sperrangelweit.

Dabei lief es in der ersten Hälfte dieses Halbfinalhinspiels noch gar nicht nach Wunsch des BVB. "Die erste Halbzeit war nicht so gut, da haben wir zu wenige Tiefenläufe gemacht, standen zu viel auf der letzten Linie", bekrittelte Dreifach-Torschütze Fink nach Abpfiff im Gespräch mit dem kicker. Und Tullberg wurde gar noch deutlicher, stellte seiner Mannschaft ohne Umschweife ein mangelhaftes Zeugnis aus.

Das ist für die Jungs in Zukunft sehr lehrreich

Norbert Elgert

"Wir haben die Jungs schon auf die Fünferkette der Schalker eingestellt, wir wussten, dass die kommen könnte. Unser Anlaufverhalten, unser Verhalten generell gegen den Ball war aber nicht gut, es gab keine Abstimmung; und in eigenem Ballbesitz war es sehr träge, sehr langsam, wir hatten keine Tiefe", resümierte der Däne, der den Seinen in der Pause laut eigener Angabe ins Pflichtenheftchen geschrieben hatte, "in der zweiten Hälfte endlich Fußball zu spielen." Ein Vorhaben, das mit Auszeichnung gelang.

Spielbericht

Dem 1:0 von Fink (32.) und dem 1:1 von Ngufor Anubodem nach bösem Patzer vom diesmal wackeligen BVB-Keeper Silas Ostrzinski (45.+2) folgten schließlich gleich vier Dortmunder Treffer: Julian Rijkhoff (51., 79.) und Fink (68., 82.) sorgten final für den Kantersieg, den Schalkes Cheftrainer Norbert Elgert, logisch, als "nicht schön" für seine Königsblauen bezeichnete. "Wir wussten, wohin wir uns hier in der Endrunde wagen. Das ist für die Jungs in Zukunft sehr lehrreich. Es schmerzt, aber man kann daraus viel mitnehmen."

Schalker Ansage für das Rückspiel

Auf das am 15. Mai stattfindende Rückspiel angesprochen, sagte Elgert: "Ich bin Optimist, aber wir werden im nächsten Spiel alles dafür geben, über 90 Minuten, nicht nur 45 Minuten, die Ehre zu retten." Und nicht erneut derart heftig unter die Räder zu geraten. Dass Bogdan Shubin unmittelbar vor dem Dortmunder 3:1 das 2:2 und damit eine mögliche Wende verpasste - nach dem wiederum zweiten Patzer von Torhüter Ostrzinski -, betrauerte Schalkes Cheftrainer durchaus, gestand die Überlegenheit des BVB indes ehrlich ein.

Den Kombinationen von Fink, Rijkhoff, Semic, dem agilen Gürpüz sowie Außenverteidiger Tom Rothe und Dribbler Jamie Bynoe-Gittens, die beide nach ihren ersten Pflichtspielminuten bei den Profis für die wichtigen U-19-Spiele wieder in die höchste schwarz-gelbe Juniorenmannschaft kommandiert wurden, hatten die Schalker nichts mehr entgegenzusetzen, wurden stattdessen eingeschnürt, teilweise hergespielt und völlig verdient geschlagen.

Wir sind allgemein einfach die bessere Mannschaft

Bradley Fink

"Wir sind allgemein einfach die bessere Mannschaft und aus der Halbzeit mit viel mehr Biss gekommen", lobte Fink, um nachfolgend gleich wieder die Sinne zu schärfen: "Wir dürfen nicht nachlassen, starten wieder bei 0:0." Ähnlich formulierte es Tullberg: "Wir möchten alle Spiele gewinnen - so wollen wir also auch das Rückspiel angehen." Das vierte von insgesamt fünf Revierderbys in dieser Saison.

In der Einfachrunde endete das Duell 4:0 für die Borussia; im NRW-Ligapokalfinale im November siegten die Dortmunder 2:0; nun triumphierten sie mit 5:1 - und wahrten die große Chance, in dieser Saison drei weitere Titel zu holen: Neben dem Finale um die Meisterschaft (29. Mai), das in greifbarer Nähe ist, steht am 20. Mai das DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart bevor; am 25. Mai kommt es zudem gegen Schalke zum Westfalenpokal-Endspiel. Für Tullberg und Co. bleibt also viel zu tun.

Leon Elspaß

28.03.2017/Fussball/WIN/

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