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Frauen-Bundesliga: Abstieg des MSV Duisburg ist besiegelt

Kein Saisonsieg und vier Remis für den MSV

Eine Saison voller Enttäuschungen: Duisburgs Abstieg ist besiegelt

Enttäuschung in Duisburg: Der MSV steigt in die 2. Bundesliga ab.

Enttäuschung in Duisburg: Der MSV steigt in die 2. Bundesliga ab. IMAGO/Nico Herbertz

Überrascht durfte am Sonntag niemand sein. Durch den Kölner 2:0-Sieg gegen Freiburg steht der MSV Duisburg drei Spieltage vor Schluss als sicherer Absteiger aus der Frauen-Bundesliga fest.

Die Zahlen sprechen eine derart eindeutige Sprache, dass keiner der Beteiligten in den vergangenen Wochen nach Ausreden suchte: Kein Sieg aus nun 19 Partien, darunter sogar nur vier Remis. Vor dem laufenden Spieltag stellten die Zebras den schwächsten Sturm (elf Tore) und die schwächste Abwehr (51 Gegentore).

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Die Saison hielt für die Meidericher Fans derart wenige Highlights parat, dass sie an einer Hand abzuzählen sind: die zwischenzeitliche Halbzeitführung gegen den seit Ewigkeiten ungeschlagenen Spitzenreiter FC Bayern wäre da, die direkt verwandelte Ecke von Vanessa Fürst gegen Eintracht Frankfurt vielleicht. Und sonst?

Fokus auf ausländischen Transfermarkt zahlte sich nicht aus

In Erinnerung, aber aus negativer Sicht, bleibt vor allem das 0:9 zum Saisonstart gegen die TSG Hoffenheim, mit dem der MSV noch gut bedient war. Schon da deutete sich an, dass die Saison wenig Spaß machen würde.

Dass Trainer Thomas Gerstner, der zuvor viermal mit den Blau-Weißen die Klasse hielt, nun im Sommer aufhören würde, steht schon länger fest. Auch, dass einer der wenigen Lichtblicke, Aktivposten Antonia Halverkamps, den Verein verlässt. Sie zieht den (Noch-)Regionalligisten 1. FC Union Berlin vor.

Festzuhalten bleibt: Der Versuch, mit Treffern auf dem ausländischen Transfermarkt die Klasse zu halten, ist auf ganzer Linie fehlgeschlagen. Auch die Färbung mit "stars and stripes" half nicht: Mal wieder fünf US-Amerikanerinnen zierten den MSV-Kader in der Hinrunde, und nachdem zwei (Kaitlyn Parcell, Brooke Denesik) im Winter gingen, holte man zwei neue (Haley Thomas, Taryn Ries).

Hoffnung macht der Blick in die jüngere Vergangenheit

Jetzt steht der nächste Umbruch an: Top-Talent Ena Mahmutovic wird nicht zu halten sein, die Torhüterin kann sich ihren neuen Klub in Ruhe aussuchen. Auch der Vertrag von Natalie Muth, einer weiteren US-Amerikanerin, gilt wie der von einigen anderen Stammspielerinnen nur fürs Oberhaus.

Hoffnung macht allein der Blick in die Vergangenheit. Nicht weit zurück, nicht in die Zeit, in der Alexandra Popp - noch für den FCR 2001 - in der traditionsreichen Frauenfußballstadt Duisburg auf Torejagd ging, nein. Eher in die jüngere Vergangenheit.

Auch nach dem bisher letzten Abstieg 2021, ebenfalls mit einer einstelligen Punktzahl, verließ der Trainer den Klub. Sein Name auch damals: Thomas Gerstner. Im Sommer 2022 stiegen die Duisburgerinnen direkt wieder auf.

pab

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