Dynamos neuer Coach Dan Petrescu feierte am Wochenende, obwohl gesperrt, den ersten Liga-Erfolg beim 3:2 im Derby gegen Lokomotive Moskau. Im Vergleich zur 0:2-Niederlage im Hinspiel stellte er seine Elf auf vier Positionen um: Chicherin, Granat, Sapeta und Kokorin begannen für Wilkshire, Yusupov, Misimovic sowie Nekhaychik.
Zwei Wechsel nahm VfB-Trainer Bruno Labbadia nach der 0:1-Heimniederlage gegen Wolfsburg vor: Knieprobleme stoppten Hoogland, dafür rückte Sakai hinten rechts in die Viererkette. Außerdem ersetzte der defensiv stärkere Okazaki Traoré.
Die Rahmenbedingungen vor dem Rückspiel waren klar abgesteckt: Dynamo benötigte zwei Treffer um zumindest in die Verlängerung zu kommen, gar drei Tore für das Erreichen der Gruppenphase der Europa League. Demensprechend offensiv starteten die Moskowiter in die Partie. Kuranyi (3.) und Dzsudzsak (3. und 10.) verzeichneten bereits in den Anfangsminuten erste Schusschancen für Dynamo. Kuranyis Sturmpartner Kokorin kam wenig später ebenfalls zweimal zum Abschluss (13. und 17.).
Europa-League-Qualifikation
Harnik im Pech: Innenpfosten!
Doch trotz der Vielzahl an Möglichkeiten stand die Stuttgarter Defensive gut, da sie den Russen zumeist nur Distanzschüsse gewährte. Zudem traute sich der VfB mit zunehmender Spieldauer seinerseits gelegentlich mal nach vorne und wurde dabei gefährlich. Erst parierte Dynamo-Keeper Shunin gegen Okazaki (22.), ehe Harnik aus kurzer Distanz am rechten Innenpfosten scheiterte (27.).
Nach einer halben Stunde war die Luft bei Dynamo erst einmal raus. Zwar funktionierte das russische Offensivspiel nach wie vor gut, aber gefährliche Vorstöße in den Sechzehner schafften Kuranyi und Co. nur selten.
Erst wenige Minuten vor dem Pausenpfiff wurde es nochmal gefährlich für den Bundesligisten: Bei einem Laufduell zwischen Kokorin und Maza kam Dynamos Angreifer im Strafraum zu Fall und forderte Elfmeter. Stuttgarts Innenverteidiger hatte jedoch den Arm angelegt, so dass der türkische Referee zu Recht weiterlaufen ließ (42.).
Noboa benötigt nur elf Sekunden – Latte!
Mit unverändertem Personal begann die zweite Hälfte, dafür aber mit einer Schrecksekunde für den VfB! Nach gerade einmal elf Sekunden lupfte Noboa das Spielgerät auf den Querbalken (46.). In der Folge hatten die Stuttgarter defensiv aber wieder alles im Griff. Offensiv brannte die Labbadia-Elf zwar kein Feuerwerk ab, aber das musste sie ja auch nicht.
Mitte des zweiten Durchgangs plätscherte die Partie etwas vor sich hin. Chancen blieben aus, stattdessen spielte sich das Geschehen zwischen den beiden Strafräumen ab. Doch genau in dieser Phase entschied der VfB die Partie zu seinen Gunsten. Hajnal schlug von der Mittellinie aus einen weiten Pass auf Ibisevic, der das Leder mit der Brust annahm und anschließend mit links in die Maschen jagte (64.).
Die Petrescu-Elf benötigte fortan vier Treffer, um doch noch in die Europa League einzuziehen. Zwar gelang es den Hausherren noch, eine Niederlage zu vermeiden - Kokorin traf nach Abspiel von Nekhaychik aus kurzer Distanz zum 1:1 (77.) -, zu mehr reichte es aber nicht mehr. Kokorin (90.) und Misimovic (90. +3) vergaben letzte Chancen, ehe der Referee die Begegnung abpfiff.
Dynamo Moskau bestreitet in der russischen Premier am Sonntag ein Heimspiel gegen Kuban Krasnodar. Der VfB richtet seinen Blick zunächst auf den Freitag: Dann wird die Gruppenphase der Europa League ausgelost (LIVE! bei kicker online). Danach gilt die Konzentration der Schwaben dem Sonntag (17.30 Uhr), wenn die Labbadia-Elf zum Südschlager nach München reist.