U-19-Ligen

Drei Mainz-Talente im Fokus: "Toller Mix" und ein Fragezeichen beim "Herausforderer"

Hoffmann fordert mehr Entlastung durch Weiper, Gruda und Kaygin

Drei Mainz-Talente im Fokus: "Toller Mix" und ein Fragezeichen beim "Herausforderer"

Hoffnungsträger beim FSV: Brajan Gruda, Nelson Weiper und Dennis Kaygin (v.li.).

Hoffnungsträger beim FSV: Brajan Gruda, Nelson Weiper und Dennis Kaygin (v.li.). imago images (3)

"Die Jungs sind die gesamte Saison schon sehr selbstkritisch und haben nach dem 0:0 in Köln selbst gesagt, dass sie defensiv gut standen, aber mit Ball in den Umschaltmomenten für zu wenig Entlastung sorgten, was es zu verbessern gilt", erzählt Benjamin Hoffmann, der Trainer der Mainzer U 19. Die Vorbereitung auf das Finale am Sonntag laufe "fokussiert und konzentriert, es wird gelacht beim Training und auch gearbeitet und geschwitzt".

Hoffmann muss Stammtorhüter Aki Koch ersetzen, der im Halbfinal-Rückspiel in Köln nach dem Abpfiff die Gelb-Rote Karte erhielt. Für ihn wird entweder Pit Zuther, der im Herbst den verletzten Koch vier Spiele lang vertrat, zwischen den Pfosten stehen oder Louis Babatz. Der Sohn des Mainzer Ex-Profis Christof Babatz besitzt Spielpraxis in der Mainzer U 17.

Trotz des Heimspiels bezieht die U 19 des FSV am Abend vor der Partie (Sonntag, 11 Uhr, LIVE! bei kicker) ein Teamhotel, was unüblich ist. Weil die Kapazitäten in Mainz auch aufgrund des Bundesliga-Knallers gegen den FC Bayern ausgeschöpft sind, hat der DFB als Final-Veranstalter ein Quartier in Frankfurt gebucht, sodass die Mainzer U 19 fast wie bei einem Auswärtsspiel logiert. Dafür erwartet sie in der Mewa-Arena allerdings umso mehr Heimspielatmosphäre: Für das U-19-Finale sind bereits über 10.000 Karten abgesetzt.

"Wir sind der Herausforderer", macht Trainer Hoffmann klar vor dem Duell gegen den BVB-Nachwuchs, mit dem der 43-Jährige 2019 und 2017 bereits zweimal den Titel holte. Im Fokus steht die starke 05-Offensive um die Goalgetter Weiper, Gruda und Kaygin. "Wir haben einen tollen Mix", sagt Hoffmann.

Weiper: Der Senkrechtstarter der Saison

Der 1,91 Meter große Nelson Weiper ist der Senkrechtstarter der Saison, kommt bereits auf sechs Bundesligaeinsätze und zwei Tore im Oberhaus. Weiper, der erst im März 18 Jahre alt wurde, gilt als eines der größten Talente des Mainzer NLZs der vergangenen Jahre. Weil der Stoßstürmer häufig zum Spieltagskader von Bo Svensson gehört, kommt er in der Junioren-Bundesliga nur auf acht Einsätze (acht Treffer). Saisontor Nummer neun erzielte er im Halbfinal-Hinspiel gegen den 1. FC Köln, was aufgrund des 0:0 im Rückspiel zum Finaleinzug reichte. "Er ist schnell und hat eine tolle Technik trotz seiner Größe. Er ist ein feiner Fußballer, der auch noch dazulernen muss. Er hat in dieser Saison auch unter Bo Svensson schon sehr viel gelernt, wie man sich defensiv verhält und welches Freilaufverhalten man in der Box haben kann", sagt Hoffmann.

Gruda: In beiden Profi-Trainingslagern dabei

Während Weiper die zwei Wintertrainingslager der Profis wegen der Abiturvorbereitungen verpasste, war Brajan Gruda im Dezember auf Mallorca und im Januar in Marbella dabei. "Mit ihm haben wir einen dribbelstarken, wuchtigen Spieler, der über einen tollen linken Fuß und eine tolle Technik verfügt. Er kann Räume aufreißen, ein Spiel lesen und er bezieht Spieler ein, auch im Defensivbereich", lobt Hoffmann. Bei den Profis hat der fast 19-Jährige (Geburtstag am 31. Mai) zwei Kurzeinsätze, in der U 19 kommt der Flügelspieler auf 11 Ligaeinsätze und neun Tore.

Kaygin geht nach kicker-Infos im Sommer

Mit 14 Treffern ist der zentrale Mittelfeldmann Dennis Kaygin der torgefährlichste Spieler im FSV-Nachwuchs. Trotzdem werden sich die Wege nach dieser Saison trennen. Die 05er und die Partei Kaygin konnten sich laut kicker-Informationen auf keine Verlängerung des am 30. Juni auslaufenden Vertrags einigen. Im Winter zeigte der FC Ingolstadt Interesse an dem Zehner, wohin sein Weg im Juli tatsächlich führt, ist noch offen.

Neben diesem Trio verfügt Mainz in Lovis Bierschenk noch über "ein verstecktes Talent, das sich noch ein bisschen weiterentwickeln muss von der Reife her", wie Hoffmann erklärt. Der erst 17-jährige Flügelspieler besitzt "einen tollen linken Fuß, eine gute Torschusstechnik und ist stark im Eins-gegen-Eins. Was die Körperlichkeit betrifft, kann er noch zulegen", so sein Trainer.

Michael Ebert

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