SPIELBERICHT

Dortmund: Klos (3) - Feiersinger (2) - Reuter (2,5), Cesar (3) - Timm (5), Lambert (3,5), Sousa (2), But (3), Heinrich (3) - Möller (2) - Chapuisat (5)

Parma: Buffon (2) - Thuram (2), Cannavaro (5), Mussi (4), Benarrivo (3) - Sensini (4), Stanic (3,5), D. Baggio (5), Strada (2,5) - Crespo (5), Chiesa (3)

Eingewechselt: 46. Kirovski (4,5) für Timm, 54. Booth (4) für Chapuisat, 79.Freund (-) für Sousa - 31. Crippa (4) für Strada, 70. Maniero (-) für Stanic, 79. Fiore (-) für Chiesa

Reservebank: De Beer (Tor), Reinhardt, Zorc, Knoche - Guardalben (Tor), Zé Maria, Apolloni, Giunti.

Tore: 1:0 Möller (50., direkter Freistoß), 2:0 Möller (75., Foulelfmeter im Nachschuß, Cannavaro an Möller)

Chancenverhältnis: 4:2

SR: Nielsen (Dänemark), Note 4, versagte einem regulären Treffer von Chapuisat (36.) die Anerkennung

Zuschauer: 40 000

Gelbe Karten: D. Baggio, Mussi

Besonderes Vorkommnis: Buffon hielt Foulelfmeter von Chapuisat (34., Cannavaro an Möller)

Spielnote: 3

Die Analyse

Ein gut aufgelegter Andreas Möller bescherte dem Champions-League-Titelverteidiger Borussia Dortmund mit zwei Treffern drei Punkte gegen den AC Parma und brachte seine Mannschaft dem Viertelfinale einen großen Schritt näher.

Im 104. Europapokalspiel der Dortmunder Vereinsgeschichte ergriff Trainer Nevio Scala die Flucht nach vorn. Mit Timm, der in der vergangenen Saison sowohl bei den Junioren wie auch im Oberligateam des BVB als Torschützenkönig geglänzt hatte, besetzte er die rechte Seite offensiv; außer dem blutjungen Vertragsamateur kamen noch Chapuisat (als vorderste Spitze) und Lambert neu ins Team. Kohler, Herrlich (beide verletzt) und Freund (aus taktischen Gründen) machten für sie Platz.

Parmas Mussi (als Außenverteidiger in der Viererkette) und Stanic (als Impulsgeber davor) ein neues Paar auf der rechten Seite; Zé Maria und Crippa verloren zunächst ihren Platz in der Mannschaft.

Weil Borussias Allrounder Heinrich im linken Mittelfeld benötigt wurde, wo er gemeinsam mit But ein ähnliches geschicktes Wechselspiel wie vor zwei Wochen aufziehen sollte, rutschte Reuter von der rechten Seite in die Manndeckung neben Cesar.

Zentral stellte Sousa erneut Dino Baggio klar in den Schatten. Gegen die mit einem lupenreinen 4- 4-2-System operierenden Defensivkünstler aus Italien fehlte es den zu ängstlich und nervös spielenden Dortmundern in der ersten halben Stunde an Biß.

Außer Sousa verstand es niemand in Reihen der Borussia, das Spiel konstruktiv nach vorn zu treiben. Heinrich, der sich wiederholt auf dem Flügel löste und in die Tiefe startete, wurde nicht ausreichend einbezogen; Timm, seinem Pendant auf der anderen Seite, dem naturgemäß noch die Sicherheit fehlte, erging es noch schlechter. Chapuisat blieb völlig wirkungslos.

Als Möller einen Zahn zulegte, wurde es besser. Nur mit Geschick (Buffon entschärfte Chapuisats Elfmeter) und Schiedsrichterhilfe (bei Chapuisats Hackentor) entging Parma einem Rückstand, den Buffon kurz nach Wiederbeginn bei Möllers Freistoß dann nicht mehr vermeiden konnte. Es war der erste Gegentreffer der Italiener im laufenden Wettbewerb.

Die Führung war verdient, denn Dortmund machte nach der Pause da weiter, wo man vorher aufgehört hatte. Selbstbewußt nahmen Möller und Co. das Heft in die Hand, waren klar spielbestimmend und erzielten folgerichtig auch den zweiten Treffer.

Die Italiener ließen nicht viele Torchancen zu, blieben aber im Spiel nach vorn alles schuldig.

Spieler des Spiels: Andreas Möller