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5:1 gegen Düsseldorf: Dortmund siegt bei Haller-Comeback

Durch drei späte Tore gewinnt Dortmund 5:1 gegen Düsseldorf

BVB siegt bei Haller-Comeback

Emotionaler Moment: Sebastien Haller betritt das Feld. 

Emotionaler Moment: Sebastien Haller betritt das Feld.  IMAGO/Kirchner-Media

Aus Dortmunds Trainingslager in Marbella berichtet Patrick Kleinmann

Es lief die 74. Minute als die Zuschauer auf dem Sportgelände Dama de Noche in Marbella, als die Dortmunder Fans ebenso laut klatschten wie die Düsseldorfer. Für Youssoufa Moukoko kam Sebastien Haller auf das Feld - rund ein halbes Jahr nach seiner Krebsdiagnose, vier Chemotherapien, zwei Operationen und zum allerersten Mal im schwarz-gelben Trikot.

Der emotionale Moment überstrahlte den ersten Winter-Test des Bundesliga-Sechsten gegen den Zweitliga-Siebten, den der BVB durch Treffer von Felix Passlack, Karim Adeyemi, Nico Schlotterbeck und zweimal Donyell Malen 5:1  gewann. Für Düsseldorf erzielte Dawid Kownacki in der Anfangsphase den zwischenzeitlichen Ausgleich.

"Am Ende war es sehr deutlich", meinte BVB-Trainer Edin Terzic nach der Partie, "trotzdem muss man sagen, dass nicht alles gut war." Seine Mannschaft habe sich unnötige Ballverluste geleistet und "den einen oder anderen Raum nicht geschlossen", so Terzic: "Was uns aber gefallen hat, war die Reaktion, das Gegenpressing und die Angriffsabsicherung." 

Furioser Beginn - Dortmund im 4-1-4-1

Das Spiel startete furios. Die Fortuna hätte bereits in der 2. Minute in Führung gehen können, doch Linksverteidiger Michal Karbownik scheiterte an Gregor Kobel. Nur kurz darauf trafen die Dortmunder, die ohne Anthony Modeste, Soumaila Coulibaly, Mateu Morey und Jamie Bynoe-Gittens sowie im ungewohnten 4-1-4-1 antraten: Marco Reus spielte Raphael Guerreiro frei, dessen geblockter Versuch landete bei Passlack, der trocken unter die Latte traf (5.).

Jude Bellingham gerät ins Straucheln, bleibt aber am Ball.

Jude Bellingham gerät ins Straucheln, bleibt aber am Ball. IMAGO/Kirchner-Media

Lange hielt die Führung allerdings nicht. Eine Minute nach dem 1:0 ging Thorgan Hazard im Strafraum ungestüm gegen Innenverteidiger Christoph Klarer zu Werke, den fälligen Strafstoß verwandelte Kownacki sicher. Und Düsseldorf blieb am Drücker: Kownacki scheiterte mit einem Fernschuss von der Mittellinie nur knapp an Kobel, Shinta Appelkamp setzte den Ball frei im Strafraum links am Tor vorbei.

Auf der anderen Seite verpasste Jude Bellingham gegen den gut strukturierten Zweitligisten nach einer Ecke knapp am langen Pfosten (30.), ehe der Brite zwei Minuten später im Strafraum auf den auffällig bemühten Adeyemi querlegte, der aus kurzer Distanz keine Probleme hatte, gegen Florian Kastenmeier die erneute Führung zu erzielen.

Nach der Pause und vielen Wechseln vor allem auf Dortmunder Seite setzte Jorrit Hendrix die erste Duftmarke, zielte aber aus 20 Metern zu hoch (59.). Ansonsten verflachte die Partie zunächst deutlich, Strafraumszenen blieben lange Mangelware. Erst in der Schlussphase wurde es wieder deutlich lebhafter: Giovanni Reyna scheiterte mit einem direkten Freistoß, bevor Schlotterbeck mit einer Direktabnehme nach Flanke von Julian Brandt das 4:1 erzielte (81.). Reyna verpasste es zunächst, das Ergebnis noch höher zu schrauben, ehe der zuvor unglückliche Malen noch einen Doppelpack schnürte: Erst traf er nach einem Steilpass von Thomas Meunier (86.), dann nach einer Finte mit einem trockenen Abschluss (88.).

Und doch spielte sich die schönste Szene der Partie 16 Minuten vor Ende ab: die Einwechslung von Haller, der vorher eine Umarmung seines Trainers bekam. Dass er kurz vor Schluss noch die Chance zum 6:1 vergab, spielte da überhaupt keine Rolle mehr.

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