Wer geglaubt hatte, dass Paris Saint-Germain in der Senfhauptstadt das nächste Schützenfest feiert, wurde zunächst eines Besseren belehrt. Neymar, Mbappé und Co. blieben über die gesamten ersten 45 Minuten blass, der brasilianische Superstar fiel nur durch ein gröberes Foulspiel auf. Auch Draxler, etwas weiter hinten im linken Mittelfeld aufgestellt, konnte kaum ins Spielgeschehen eingreifen. Die Hausherren dagegen spielten mutig auf und erarbeiteten sich mit einer offensiven Spielanlage diverse Chancen - Kwons Linksschuss aus der zweiten Reihe konnte von Areola gerade noch entschärft werden (38.).
Das Einzige, was PSG im ersten Durchgang aufs Tor brachte, war eine verunglückte Flanke von Di Maria (16.). Bis zur 44. Minute, als der Favorit trotz harmlosem Auftreten beinahe belohnt worden wäre. Doch der fulminante Freistoß von Dani Alves aus 25 Metern traf nur die Latte (44.).
Wieder Latte und Reynet
Mit leichter Verzögerung drehte die Emery-Elf in der zweiten Hälfte dann richtig auf. Zunächst war es allerdings der Ex-Bremer Djilobodji, der mit einem sehenswerten Fallrückzieher am aufmerksamen PSG-Rückhalt Areola scheiterte (54.). Danach produzierten die Angreifer der Gäste Chancen im Minutentakt, besonders Di Maria (55.), Mbappé (58.) und ein Lattenkracher von Marquinhos (63.) kamen dem 1:0 nahe. Dann zeigte der Dijon-Schlussmann Reynet, was er drauf hat und hielt dreifach stark gegen Mbappé (63./64./69.). Nur eine Zeigerumdrehung später parierte Reynet einen Versuch von Neymar, ließ diesen aber vor die Füße von Meunier abprallen. Der Belgier hatte aus zehn Metern keine Probleme, ins leere Tor einzuschieben.
Auf Traumtor folgt Kullerball
Infolgedessen blieb PSG dominant, ohne aber die Torgefahr der vorigen Minuten aufrechtzuerhalten. Damit ließen die Hauptstädter Dijon ein kleines Türchen offen, durch das die Hausherren auf unglaubliche Art und Weise traten: Nach einem langen Ball in die Spitze spekulierte Jeannot auf den Kopfballabpraller, den er aus 35 Metern über den chancenlosen Areola in die Maschen jagte (89.). Gerade als sich der FCO über einen nicht gänzlich unverdienten Punkt freuen wollte, kam Meunier abermals rechts im Strafraum zum Abschluss, der trotz Verteidigerbeinen auf der Linie ins Tor kullerte (90.+3).
Reynet - Varrault, Haddadi, Djilobodji, Rosier - Marié , C.-H. Kwon , R. Amalfitano, Xeka, Sliti - Jeannot
Areola - Meunier , Marquinhos, Kimpembe , Yuri Berchiche - Dani Alves , Rabiot , Draxler - di Maria , Mbappé, Neymar
Das Pariser Starensemble baut seine Tabellenführung nach der Niederlage des AS Monaco weiter aus, Dijon muss dringend punkten, um nicht zu tief in den Abstiegskampf zu rutschen. Die gegen PSG gezeigten Ansätze sollten Mut machen. Das nächste Mal sind die Superstars des letztjährigen Vizemeisters in der Champions League beim RSC Anderlecht (Mi., 20:45 Uhr, LIVE!, auf kicker.de) zu sehen.
