Der SSV Reutlingen, dem am 22. April die Lizenz für die Spielzeit 2001/02 entzogen wurde, schwebt weiter zwischen Hoffen und Bangen. "Jetzt legen wir unsere Hoffnung in die zweite Beschwerde", sagt Noch-Präsident Dieter Winko. Die erste Eingabe wurde von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) mit dieser Begründung abgeschmettert: "Wir halten den Inhalt der Beschwerde für nicht stichhaltig."
Beim SSV war man nicht überrascht von dem Urteil. Anwalt Reinhard Rauball: "Die DFL ist bei ihrer Bewertung der Dinge geblieben und wertet die Bilanz-Aktionen des Vereins als arglistige Täuschung und nicht als Fahrlässigkeit." Co-Spielertrainer Robert Hofacker: "Die gleichen Leute, die den Lizenzentzug ausgesprochen haben, sägen sich doch nicht ihren eigenen Ast ab."
Rauball formuliert nun bis Samstag die zweite Beschwerde an den Vorstand des Ligaverbandes. "Dort kommt es zu einer Anhörung der Parteien SSV Reutlingen und der DFL Liga GmbH", so der Ex- Präsident von Borussia Dortmund.
Doch nicht nur mit der DFL muss sich der SSV auseinander setzen: Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat Vor-Ermittlungen eingeleitet, um zu prüfen, ob sich strafrechtlich relevante Dinge im Klub und seinem Umfeld abgespielt haben.
Manfred Kretschmer