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Die Schlüsselspieler der Chiefs und 49ers: Mahomes, Kelce, Purdy, Kittle & Co.

Kommt es am Ende auf die Kicker an?

Die Schlüsselspieler der Chiefs und 49ers: Mahomes, Kelce, Purdy, Kittle & Co.

Zwei bärenstarke Spieler und Lautsprecher zugleich: Tight End und Taylor-Swift-Partner Travis Kelce (li.) von den Chiefs und Tight End George Kittle von den 49ers.

Zwei bärenstarke Spieler und Lautsprecher zugleich: Tight End und Taylor-Swift-Partner Travis Kelce (li.) von den Chiefs und Tight End George Kittle von den 49ers. Getty Images

Die Quarterbacks

Patrick Mahomes (Kansas City Chiefs): Mit erst 28 Jahren wird "der Raketenarm der NFL" schon jetzt als einer der besten Quarterbacks in der Geschichte NFL angesehen. Mit seinen Chiefs gewann Mahomes bereits 2020 und 2023 den Super Bowl, 2018/19 und 2022/23 wurde er zum wertvollsten Spieler der Liga - zum MVP - gewählt. Mit nun vier Finalteilnahmen in fünf Jahren tritt Mahomes schon jetzt in große Fußstapfen wie etwa von Football-Legende Tom Brady (sechs Ringe mit den New England Patriots, ein Triumph mit den Tampa Bay Buccaneers) und kann nun nach einer insgesamt durchwachsenen Saison mit Tiefen, Frust und Entschuldigungen zum dritten Mal gewinnen. Warum? Weil der Anführer nach nur 27 Touchdown-Pässen und stolzen 14 Interceptions (Tiefstwert seiner bisherigen Laufbahn) gerade in den Playoffs wieder seine Magie entfesselt und sich saisonübergreifend seit sechs Endrundenspielen keinen Pick mehr leistet.

Mahomes steht für absolute Wettkampffähigkeit (88-25 Bilanz mit Kansas City insgesamt). Bei seinen bisherigen 25 Niederlagen hat es nur vier Pleiten mit mehr als acht Punkten Unterschied gegeben - was für eine Bilanz.

Brock Purdy (San Francisco 49ers): Der erst 24-Jährige hat in seiner gesamten Profikarriere noch keine 30 volle Partien bestritten, bei den Niners ist er auf leisen Sohlen zum Stammspieler geworden - endgültig nach dem waschechten Quarterback-Drama in fünf Akten aus dem vergangenen Jahr sowie nach überstandener Ellenbogenverletzung. Was stark ist: Purdy hat sich als einstiger "Mr. Irrelevant" - der Spielmacher war im NFL-Draft 2022 erst an letzter Stelle gezogen worden - zu einer gestandenen Führungskraft gemausert, auch wenn ihm Kritiker seit dem Start seiner Profikarriere unterstellen, von den oft bärenstarken Plänen von Head Coach Kyle Shanahan zu profitieren.

Purdy aber steht in San Fran als Starter bei einer Bilanz von 21-5, drei Niederlagen davon in einer schlechten Gesamtphase diese Saison. Und: Wenn die 49ers mindestens 20 Punkte machen, rangieren sie mit dem zuletzt zweimal in den Playoffs bei den starken Aufholjagden gegen Green Bay Packers (24:21) und Detroit Lions (34:31) gerade gegen Spielende auffällig guten Purdy bei 20-0!

Die Wide Receiver

Rashee Rice (Kansas City Chiefs): Der Rookie-Receiver (2. Runde, 55. Stelle) ist eine Art späte Entdeckung, ist die Saison über schon immer dagewesen (938 Yards, sieben TDs), aber spät immer besser in Fahrt gekommen. Und nach Schwächen etwa von Kollege Kadarius Toney oder auch gewohnt nicht immer sicheren Händen von Mitspieler Marquez Valdes-Scantling eine Bank. In der Endrunde hat Rice zunächst beim 26:7 gegen Miami mit 130 Yards plus TD geglänzt, ehe zuletzt zwar nur 47 Yards und 46 Yards gelungen sind - aber 4 von 4 Zuspielen beim 27:24 in Buffalo und 8 von 9 Pässen in seine Richtung beim 17:10 in Baltimore gefangen.

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Deebo Samuel (San Francisco 49ers): Neben dieser flexiblen Waffe fährt San Francisco auch zuverlässige Profis wie Brandon Aiyuk oder Jauan Jennings auf. Doch Samuel ist eine Spur wichtiger, ist als verkappter Running Back - oft in motion unterwegs - schier unverzichtbar.

Die Tight Ends

Travis Kelce (Kansas City Chiefs): Dieser Tight End ist eine absolute Bank - und das auch in dieser Saison, die während der Regular Season auch aufgrund Verletzungsproblematiken letztlich ordentliche 984 Yards und fünf TDs eingebracht hat. Doch gerade jetzt in den Playoffs dreht das aktuell große US-Werbegesicht und der Partner von Pop-Sängerin Taylor Swift mächtig auf - drei Partien mit 71 Yards, 75 Yards (zwei TDs) und nun 116 Yards (TD) sprechen eine deutliche Sprache. Außerdem ist Kelce im Zusammenspiel mit Mahomes in seinen NFL-Endrunden bislang schon mit 16 Touchdowns zur Stelle gewesen. Damit sind die Legenden Brady und Rob Gronkowski (15) bereits übertroffen worden. Für Mahomes ist Kelce unverzichtbar.

George Kittle (San Francisco 49ers): Kelces Pendant auf der anderen Seite ist gefühlt eher der Helfer beim Laufspiel, bricht aber immer mal aus als Catcher und hat neben Spielen mit wenig Yard-Anteil auch Top-Partien in petto. Am Ende sind es für den lautstarken Motivator und Trash-Talker 1020 Yards in der Regular Season und sechs Scores gewesen, stark vor allem mit 81 Yards plus Score in den Playoffs gegen die Packers.

Die Running Backs

Isiah Pacheco (Kansas City Chiefs): Ein Siebtrunden-Pick (Purdy) aus dem Draft 2022 spielt in dieser Super Bowl nicht nur auf Seiten der Niners eine Hauptrolle. Auch KC hat einen solchen im Aufgebot. Denn Pacheco war damals ebenfalls erst spät - an 251. Stelle - gezogen worden und hat sich seither als absolute Kraft gezeigt. Nach seinem ersten NFL-Jahr mit 830 Yards und fünf Touchdowns steigerte sich der Läufer mit den ungewöhnlichen Bewegungsmustern in der Regular Season klar (935 Yards, sieben TDs) und zeigte sich auch in seinem zweiten Playoff-Jahr weiter verbessert. Mit über 250 Yards und bereits drei Scores steht Pacheco im zweiten Jahr vor seinem zweiten Ring.

Christian McCaffrey

Wird im Mittelpunkt der 49ers-Offense stehen - und eine stete Gefahr sein: Running Back Christian McCaffrey. Getty Images

Christian McCaffrey (San Francisco 49ers): In Sachen Running Backs ging in dieser Saison aber ligaweit nichts über diese Maschine. Denn der in der Vergangenheit schon bei den Carolina Panthers (2017 bis 2022) und schließlich via Trade nach Kalifornien geholte "CMC" ist quasi seit Jahren das fehlende Mosaiksteinchen im ohnehin schon länger gut geölten Offensivexpress der 49ers. McCaffrey findet stets Lücken, macht schier immer nach Kontakten mit Gegnern noch Yards, ist auch als Receiver stark und steht nach seinen 21 Total Touchdowns in der Regular Season auch in den Playoffs schon bei vier Scores - die Ehrung als Offensiv Player of the Year gab's obendrein.

Die Defenses

Kansas City Chiefs: Die Abwehrmänner aus KC haben in den bisherigen Playoffs nur 14 Punkte im Schnitt zugelassen, insgesamt in 20 Saisonspielen nur 15,6 Punkte im Schnitt - das ist unter Head Coach Andy Reid (seit 2013 im Amt) der Bestwert. Das hat auch während den offensiven Tiefen der Chiefs-Offense in dieser Saison auch immer wieder massiv geholfen, Spiele doch zu gewinnen - und kann auch im Super Bowl ein großer Faktor werden. Im Zusammenspiel mit Offensive Coordinator Steve Spagnuolo bilden etwa die Cornerbacks L'Jarius Sneed und Trent McDuffie ein Duo der Extraklasse, während vorn an der Line All-Pro Chris Jones und George Karlaftis aufmischen.

San Francisco 49ers: Im Lager der Kalifornier haben sich zuletzt verstärkt Schwächen in der Laufspielverteidigung gezeigt, das sollte beim Duell mit Mahomes, Kelce, Pacheco in den Griff bekommen werden. Ansonsten werden natürlich auch die Defense-Biester aus San Fran Gefahr ausstrahlen - mit großen Namen wie den Linebackern Fred Warner und Dre Greenlaw (zwei Interceptions gegen die Packers) oder auch Aushängeschild Nick Bosa.

Die Kicker

Harrison Butker (Kansas City Chiefs): Seit 2017 schießt der ehemalige Carolina Panther für KC die Bälle durch die Stangen - und ist dabei eine Klasse für sich. Der zweimalige Super-Bowl-Sieger Butker hat in dieser Regular Season nur drei Field Goals verpasst und ist in den Playoffs noch gänzlich ohne Fehlschuss. Sollte es auf ihn letztlich ankommen im vierten Quarter, das Vertrauen in ihn wird groß sein.

Jake Moody (San Francisco 49ers): Anders die Lage beim Rookie im Niners-Dress. Mit zwei verpassten 48-Yards-Versuchen in der Endrunde gegen die Packers und Lions hat der Liganeuling bereits Schwächen gezeigt - und sollte sich im Super Bowl keine weiteren leisten.

mag