2. Bundesliga

Die Nagelprobe

Kaiserslautern: Suche nach Jendrisek-Ersatz

Die Nagelprobe

Bittere Pille: Lauterns Angreifer Erik Jendrisek zog sich im Test gegen die Bayern einen Muskelfaserriss zu.

Bittere Pille: Lauterns Angreifer Erik Jendrisek zog sich im Test gegen die Bayern einen Muskelfaserriss zu. imago

Als hätte es Stefan Kuntz geahnt. Weil für den Vorstandschef im Angriff eher Handlungsbedarf besteht, ist die Verpflichtung von Mittelfeldspieler Said Husejinovic (20) noch ein Thema, vorerst aber zurückgestellt. Nun funkt der Sturm SOS. Erik Jendrisek (22) zog sich im Test gegen Bayern (0:2) bei einer harmlosen Aktion mit Breno einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu. Der zweitbeste Schütze (acht Tore) fällt aus, fehlt auf alle Fälle im Topspiel gegen Mainz.

Ein herber Rückschlag für die "Roten Teufel", nachdem so lange alles nach Plan lief. Jendriseks Pech ein Schock? Nicht für Trainer Milan Sasic: "Natürlich ist Erik ein wichtiger Spieler. Doch er ist für uns ja nicht verloren. Unsere Aufgabe ist jetzt, eine Lösung zu finden." Jendrisek verletzt, Kai Hesse krank, Marcel Ziemer verkauft. Allein auf Topstürmer Srdjan Lakic (neun Tore) zu setzen, wäre Harakiri. Ein Angreifer soll her. Kuntz: "Mal sehen. Wir halten die Augen offen."

Zehn neue Spieler im Sommer, nun noch ein Stürmer, dazu möglicherweise der Bremer Husejinovic als fünfte Verpflichtung in der Winterpause nach Fabian Müller, Danny Fuchs und Jiri Bilek. Von einer Gefahr, zu viel neues Personal könnte unnötige Unruhe ins zuvor jüngste Zweitligateam (24,26 Durchschnittsalter) bringen, will Sasic nichts wissen. Im Gegenteil. "Alles ist harmonisch. Wir haben eine sehr gute Atmosphäre", versichert der ehrgeizige Trainer.

Im Kader nachzubessern, war für ihn zwingend notwendig: "Wenn man erfolgreich sein will, gibt es keine zweite Reihe. Mein Wunsch sind 20 gleichwertige Spieler." Bei einigen Ersatzspielern vermisste Sasic den Biss, das Signal, dem Konkurrenten im Team den Platz streitig machen zu wollen.

Nun werden die Karten neu gemischt. Daheim gegen Mainz, dann in Nürnberg. Der Start in die zweite Saisonhälfte hat es in sich, wird zur Nagelprobe. Für die scheint der 1.FCK gerüstet. Der Auftritt gegen die Bayern jedenfalls war vielversprechend. Lautern bot im ungleichen Duell zumindest phasenweise Paroli, trat selbstbewusst und als Team gefestigt auf. Dazu leistete aus dem Kreis der Neuen auf Anhieb Fuchs seinen Beitrag. Der Ex-Bochumer zeigte keine Anpassungsprobleme, überzeugte im linken Mittelfeld mit schnellem Antritt, aggressivem Spiel. Die klare Botschaft des 32-Jährigen: Er will einen Stammplatz.

Den strebt auch Jiri Bilek an. "Er braucht noch ein bisschen Zeit." Sasic wundert es nicht, dass sich der Tscheche erst an die erhöhten Anforderungen gewöhnen muss. Lakic tat sich anfangs ähnlich schwer, bevor er mit einem Doppelschlag gegen Ahlen am achten Spieltag durchstartete, zum Leistungsträger wurde.

Uli Gerke