Europa League

Mourinho lässt sich bei Dybala nicht in die Karten schauen

Roma-Trainer lobt Alonsos "Pragmatismus"

Die Frage nach Dybala: "Will nicht, dass Leute sagen, dass ich ein Lügner bin"

Kritisierte die Tiefe in seinem Kader: José Mourinho. 

Kritisierte die Tiefe in seinem Kader: José Mourinho.  IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Nur zwei Punkte holte die Roma aus den vergangenen vier Ligapartien und rutschte daher in der Serie A auf den siebten Platz ab - ausgerechnet im Saisonendspurt scheint den Römern die Puste auszugehen. Trainer José Mourinho offenbarte auf der Pressekonferenz vor dem Halbfinalhinspiel in der Europa League gegen Bayer Leverkusen am Donnerstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) auch gleich den Grund für die Schwächephase: Es fehlt seiner Mannschaft an der Tiefe im Kader.

"Wenn wir Probleme haben, haben wir keinen Kader. Wenn wir keine Probleme haben und wir alle an der Spitze sind, ein Spiel pro Woche spielen, haben wir Qualität. Wir haben nicht 25 gleichwertige Spieler", so der 60-Jährige auf der Pressekonferenz.

Daher dürfte die Freude bei den Romanisti mit Blick auf das Abschlusstraining groß gewesen sein. Denn Paulo Dybala trainierte trotz Knöchelbeschwerden mit der Mannschaft und scheint ein Kandidat für die Startelf zu sein. Doch "The Special One" gab - sicherlich auch, um sich nicht in die Karten schauen zu lassen - keine große Auskunft über den Weltmeister: "Dybala in der Startelf? Ich weiß es nicht. Das werden wir morgen sehen, im Moment habe ich das Gefühl, dass er nicht spielt. Aber ich will nicht, dass die Leute morgen sagen, dass ich ein Lügner bin. Ich sage, ich denke nein. Mal sehen, was morgen passiert."

Ich hatte immer ein fantastisches Verhältnis zu Xabi, sowohl als Trainer als auch als Spieler.

José Mourinho

Ein Kandidat für die Anfangsformation ist Georginio Wijnaldum zwar nicht, doch auch der Niederländer sendete ein wichtiges Signal. Der 32-Jährige kehrte nach seiner Beugerverletzung, die er sich im Rückspiel gegen Feyenoord (1:4 n. V.) zugezogen hatte, am Montag in das Mannschaftstraining zurück und scheint eine Option von der Bank zu sein. Das Lazarett der Giallorossi lichtet sich also auf dem Weg zum zweiten europäischen Finale in Folge, welches auch über das Saisonfazit entscheiden dürfte.

Damit die Spielzeit für "Mou" auch mit Blick auf die Ergebnisse "fantastisch" bleibt, muss er seinen Ex-Schüler Xabi Alonso aus dem Weg räumen. Der Portugiese trainierte den ehemaligen Mittelfeld-Strategen bei Real Madrid und sprach in höchsten Tönen von seinem Ex-Schützling: "Ich hatte immer ein fantastisches Verhältnis zu Xabi, sowohl als Trainer als auch als Spieler. Es wird mir eine große Freude sein, vor und nach dem Spiel bei ihm zu sein."

Neben dem zwischenmenschlichen Verhältnis lobte der Portugiese auch die Trainer-Fähigkeiten Alonsos - und erkennt ein Muster, welches sich der Spanier von ihm abgeschaut haben könnte. "Er zeigt eine Qualität, die mir wichtig ist: den Pragmatismus, so zu spielen, dass es zu den Qualitäten seiner Spieler passt", erklärte der Roma-Trainer.

Gegen die in dieser Saison "beste Kontermannschaft Europas" braucht die Associazione Sportiva eine gute Absicherung, um nicht binnen weniger Wochen auch noch die zweite Möglichkeit auf die erste Champions-League-Teilnahme seit der Saison 2018/19 zu verspielen.

aka