Schieflage: Hlousek im Zweikampf mit Kroos (li.). picture-alliance
Im Vergleich zum 6:0-Auftakterfolg gegen San Marino musste Bundestrainer Rainer Adrion auf den Gelb-Rot-gesperrten Gebhart und Reinartz (muskuläre Probleme) verzichten. Celozzi und Pezzoni durften dafür von Beginn an ran.
Beide Mannschaften ließen anfänglich Vorsicht walten, hüben wie drüben standen die Abwehrreihen gut und gewährten den jeweiligen Gegnern kaum Freiräume. Folglich gab es zunächst auch keine nennenswerten Torraumszenen zu sehen. Den ersten Warnschuss gab Lecjaks ab, sein 20-Meter-Freistoß ging aber weit drüber (10.). Im Großen und Ganzen war es eine tempoarme, aber keineswegs schlechte Partie zweier Kontrahenten, die sich auf Augenhöhe gegenüberstanden.
Mit zunehmender Spieldauer verlagerten sich die Spielanteile zu Gunsten der Tschechen, die nach 21 Minuten gleich den ersten Torschuss der Begegnung nutzten: Nach einem Einwurf von links entwischte Hlousek Schwaab und passte dann von der linken Grundlinie in die Mitte. Dort kam Rabusic angerauscht und traf aus fünf Metern in die Maschen. Der Titelverteidiger war nun gefordert, und die Adrion-Schützlinge wurden auch aktiver, nur fehlte es an zündenden Ideen gegen eine sichere tschechische Defensive. Nach einer halben Stunde änderte sich dies allerdings: Zuerst prüfte Boateng Tschechiens Schlussmann Vaclik mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe, ehe Naki nur Sekunden später den 20-jährigen Keeper abermals in Bedrängnis brachte.
Mit Haken und Ösen: Naki wird von Suchy (re.) in die Mangel genommen. picture-alliance
Rainer Adrion brachte zudem frühzeitig den offensiveren Sam an Stelle von Schwaab, der zuvor in der Defensive einige Unsicherheiten offenbart hatte (35.). Und der Lauterer fügte sich gleich prima ein: Sein Diagonalpass von rechts landete bei Naki, der das Leder wunderbar kontrollierte und in den Lauf von Schieber leitete. Dieser schoss jedoch knapp lins vorbei (38.). Etwas später verlor Naki im Strafraum die Übersicht und traf aus spitzem Winkel nur das linke Außennetz (43.), so dass die DFB-Auswahl mit dem knappen Rückstand in die Kabinen musste.
Nach der Pause machte Deutschland dort weiter, wo es zuvor aufgehört hatte. Die DFB-Elf spielte engagiert und druckvoll, allerdings fehlte das nötige Quäntchen Glück im Abschluss. Hummels köpfte vorbei (49.), Naki schoss drüber (52.), während Sam die Kugel nur um Haaresbreite verpasste (53.). Doch auch die Tschechen setzten über Konter immer wieder Nadelstiche. Die beste Chance hatte Hlousek, der aus spitzem Winkel allerdings in DFB-Schlussmann Sippel seinen Meister fand (57.).
Elf Minuten später wurde es schließlich turbulent! In einem Laufduell zwischen Celozzi und Hlousek kam der Tscheche im Sechzehner zu Fall. Schiedsrichter Stuart Attwell aus England gab den umstrittenen Strafstoß und stellte Celozzi zudem wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz. Rabusic war's egal, der Stürmer traf souverän zum 2:0 (70.). Damit war der Kuchen gegessen, da Deutschland in Unterzahl kaum etwas zuzusetzen hatte und die Tschechische Republik abgeklärt und clever agierte.
Das erste Gegentor in der laufenden EM-Qualifikation konnten die Dovalil-Schützlinge aber nicht verhindern. In der Nachspielzeit foulte Gecov Sam im Strafraum, wofür es ebenfalls Strafstoß gab. Hummels trat an und verkürzte (90.+2), allerdings war die Zeit bereits abgestrichen, so dass es beim Ehrentor blieb.
Für Deutschland geht es am Dienstag, den 13. November 2009 in Nordirland weiter, während die Tschechen eine Woche danach ebenfalls bei den Nordiren antreten müssen.