In drei Spielen unter Bundestrainer Hansi Flick hatte sein Team bislang keinen Gegentreffer hinnehmen müssen. Gegen Rumänien war es bereits nach neun Minuten so weit: Hagi narrte erst Rüdiger mit einem Tunnel und ließ dann ter Stegen, der den wegen Adduktorenproblemen ausgefallenen Neuer ersetzte, keine Chance.
VAR meldet sich bei Elfmeterpfiff
Unmittelbar vor dem Gegentreffer hatte die DFB-Elf, bei der im Vergleich zum 4:0 auf Island Reus für den diesmal verletzt nicht nominierten Gündogan spielte, die vermeintliche Chance auf die Führung gehabt. Doch Schiedsrichter Cüneyt Cakir nahm, nach Einschalten des VAR, seine Elfmeter-Entscheidung (Burca an Werner) zurück (8.).
Deutschland rennt an
Rumänien, das in einem 5-4-1-System antrat, zog sich nach dem Führungstreffer weit an den eigenen Strafraum zurück und ließ die deutsche Elf kommen - und Deutschland kam. Angriff um Angriff, vor allem über die agile rechte Seite, rollte in Richtung des Gäste-Strafraums. In diesen hinein kam man aber zu selten, auch weil die Defensive um Routinier Chiriches immer wieder klärend dazwischen war. Wirklich gefährlich wurde es für Keeper Nita nur durch Gnabrys Abschluss im Sitzen (17.), ebenso wie beim frechen Versuch des Außenbahnspielers aufs kurze Eck (35.) oder seinem Distanzschuss kurz vor der Pause (44.). Zudem war der Torhüter auch bei einem Volleyschuss von Reus auf dem Posten (33.).
Gruppe J
Auch wenn die DFB-Elf sich die meiste Zeit im letzten Drittel der Rumänen aufhielt, musste sie jedoch hinten immer wieder aufpassen, denn die Gäste überbrückten schnell das Mittelfeld und suchten den vorne lauernden Puscas, den Rüdiger aber meist rechtzeitig stellen konnte.
Auffälliger Gnabry trifft
Auch im zweiten Abschnitt zeigte sich das gleiche Bild: Deutschland schnürte die Gäste am eigenen Strafraum ein - und wieder war Gnabry mit der auffälligste Deutsche. Nach kluger Ablage von Reus schweißte der Außenbahnspieler das Leder zum 1:1 aus knappen 20 Metern zum Ausgleich ins Netz (52.) - sein bereits 20. Treffer im 30. Länderspiel.
Die deutsche Elf machte weiter Druck, kombinierte gefällig, kam aber kaum in richtig gefährliche Abschluss-Situationen. Einzig Reus hätte aus einer Hofmann-Flanke mehr machen können (58.). Bei Rumänien ließ mit laufender Spielzeit die Kraft etwas nach, die Gäste wurden kaum mehr offensiv vorstellig.
Joker Müller dreht die Partie
Trotzdem brauchte die deutsche Elf einen Standard für den Siegtreffer. Nach einer Kimmich-Ecke verlängerte Goretzka für den eingewechselten Müller, der am zweiten Pfosten zum 2:1-Endstand traf (81.) - sein 40. Treffer im 107. Länderspiel.
Damit bleibt Deutschland weiter Tabellenführer der Qualifikationsgruppe J - und baut den Vorsprung nach dem 1:1 von Armenien in Island sogar weiter aus. Bereits am Montag geht es in der WM-Qualifikation weiter: Deutschland tritt um 20.45 Uhr in Nordmazedonien an,
Rumänien empfängt zur gleichen Zeit Armenien.