Frauen-Weltmeisterschaft

Perfekte Vorrunde: DHB-Frauen setzen deutliches Zeichen gegen Polen

Handball-WM in Ungarn

Perfekte Vorrunde: DHB-Frauen setzen deutliches Zeichen gegen Polen

Applaus: Alina Grijseels überzeugte mit sieben Toren.

Applaus: Alina Grijseels überzeugte mit sieben Toren. IMAGO/TT

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen schwimmt bei der WM in Dänemark, Norwegen und Schweden weiter auf der Erfolgswelle. Die DHB-Frauen gewannen auch das dritte Spiel in der Vorrundengruppe F gegen Polen mit 33:17 (19:10) und gehen damit mit der optimalen Ausbeute von 4:0-Punkten in die Hauptrunde.

Gegen die bis dato ebenfalls ungeschlagenen Polinnen legten die deutschen Frauen eine Gala aufs Parkett. Mit einer bärenstarken wie sehr aggressiven Defensive und konsequenter Offensive zog man dem Gegner den Zahn - ungeachtet der ersten beiden gewonnenen Spiele gegen Japan (31:30) und Iran (45:22) war das die beste mit Abstand beste Turnierleistung der DHB-Auswahl. Kapitänin Alina Grijseels glänzte vor 1800 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen mit mit sieben Toren. 

Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch legte im "extrem entscheidenden Match" einen Traumstart hin, zog rasch auf 8:4 davon und baute diesen Vorsprung in der Folge kontinuierlich aus. Eine dann fast siebenminütige Phase ohne eigenes Tor der Polinnen tat ihr übriges. Polen zeigte sich zwar kämpferisch, hatte unter dem Strich aber keine Antwort auf das gegnerische Defensiv-Bollwerk um eine starke Torhüterin Katharina Filter sowie das extrem schnelle Umschaltspiel der Deutschen.

Polen völlig von der Rolle

Bemerkenswert: Deutschland erzielte während einer doppelten Unterzahl sogar einen Treffer mehr als der Gegner. Nach einer halben Stunde und einem 6:0-Lauf führte Deutschland erstmals zweistellig (19:9). Auch in Hälfte zwei änderte sich an den Kräfteverhältnissen auf dem Platz nichts, das DHB-Team blieb dominant, erzwang immer wieder gegnerische Fehler und provozierte Fouls. Der Vorsprung wuchs weiter, ehe die Polinnen aufsteckten - bis zur Mitte der zweiten Hälfte hatten die Rot-Weißen nur zwei Treffer erzielt.

Co-Kapitänin Emily Bölk beschrieb das Spiel als "maximaler Spaß. Ab Sekunde eins waren alle on fire. Wir haben genau das Umsetzen können, was wir uns als Matchplan überlegt haben", so die 25-Jährige. "Ich bin sehr zufrieden, weil wir einfach sehr aktiv von Anfang an verteidigt haben. Das war der Schlüssel zum Erfolg", lobte indes Bundestrainer Markus Gaugisch die Abwehr. "Wir konnten da auch Umstellungen vornehmen. Kleine Anpassungen, die sofort gegriffen haben. Ich glaube, das war echt eine tolle Leistung."

Emily Bölk

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Die Überzeugende Vorrunde macht im deutschen Lager auf jeden Fall Lust auf mehr - 30 Jahre nach dem historischen WM-Triumph 1993 wurde womöglich der Grundstein für eine neue WM-Sternstunde gelegt. In der Hauptrunde geht es nun aber zunächst um das Erreichen des Viertelfinales, was gleichbedeutend wäre mit einem Ticket für ein Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Die Gegner sind Co-Gastgeber Dänemark und Rumänien sowie Serbien oder Chile als drittes Team.

Deutschland - Polen 33:17 (19:10)

Tore Deutschland: Grijseels (7/4 Siebenmeter), Döll (5), Smits (5), Behnke (3), Berger (3), Bölk (2), Lott (2), Leuchter (2), Stockschläder (1), Antl (1), Schmelzer (1), Thomaier (1)
Polen: Kobylinska (3/2), Kochaniak-Sala (2), Michalak (2), Urbanska (2), Matuszczyk (2), Balsam (2/1), Tomczyk (1), Galinska (1), Rosiak (1), Wiertelak (1)
Zuschauer in Herning/Dänemark: 1021
Strafminuten: 10 / 8
Disqualifikation: - / -

drm

Markus Gaugisch

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