In der ersten Partie nach dem großen Umbruch hatte das neuformierte deutsche Team beim 1:1 bei Tabellenführer Tschechien am Freitag ein gelungenes Debüt gefeiert. Für das abschließende Gruppenspiel gegen Nordirland nahm Trainer Rainer Adrion sechs Änderungen vor. Das Tor hütete Trapp anstelle von Baumann. Zudem begannen Jantschke, Bell, Ekici, Götze und Vukcevic für Jung, Sobiech, Herrmann, Rudy und Mlapa.
Die DFB-Elf übernahm von Beginn an die Kontrolle und lieferte in der Offensive einige gute Ansätze. Die größte Chance der Anfangsphase erspielte sich Götze, der nach feinem Zuspiel von Holtby zwei Gegenspieler aussteigen ließ und Gästetorhüter Devlin zu einer ersten Glanztat zwang (13.). Ekici prüfte den nordirischen Schlussmann erneut, als er einen Freistoß aus über 30 Metern direkt aufs Tor zog (21.). Wenig später musste der Nürnberger, bis dahin einer der Aktivposten im deutschen Spiel, allerdings angeschlagen raus und wurde durch Rudy ersetzt.
EM-Qualifikation
Den Nordiren gelang es nicht, die deutsche Mannschaft auch nur ansatzweise in Bedrängnis zu bringen. Vielmehr boten sich den Gastgebern durch Sukuta-Pasu (29.) und Rausch (39.) weitere Chancen. Es dauerte jedoch bis drei Minuten vor der Pause, ehe Holtby die längst überfällige Führung erzielte. Der Mainzer, der wie schon gegen Tschechien als Kapitän auflief, profitierte von einem verunglückten Klärungsversuch der Nordiren, nahm aus 22 Metern Maß und brachte den Ball mit einem platzierten Linksschuss im rechten Eck unter.
Chancenwucher auch nach dem Wechsel - Holtby trifft doppelt
Nach dem Wechsel änderte sich nichts am gewohnten Bild: Die deutsche Mannschaft war deutlich überlegen, ging jedoch überaus verschwenderisch mit ihren Chancen um. Vukcevic und Götze zielten knapp rechts daneben, Holtby traf nur die Latte. Nach einer Stunde lag der Ball dann aber doch zum zweiten Mal im Netz: Der fleißige Sukuta-Pasu setzte in der eigenen Hälfte nach und erzwang den Ballverlust der weit aufgerückten Nordiren. Vukcevic bediente Holtby, der von der Mittellinie allein aufs Tor zulief und mühelos einschob.
Die immer größer werdenden Löcher, die sich in der nordirischen Abwehr nun auftaten, hätte Sukuta-Pasu wenig später nach feiner Vorarbeit von Holtby erneut nutzen müssen. Der Versuch, den Ball mit dem Außenrist an Torhüter Devlin vorbeizuschlenzen, misslang jedoch völlig. Wenig später ermöglichte ein dicker Patzer des nordirischen Schlussmanns den dritten Treffer: Den Schuss des eingewechselten Herrmann ließ er unter dem Körper hindurch ins Tor rutschen (67.).
Danach beruhigte sich die Partie ein wenig, recht ereignislos ging es dem Ende entgegen. Ein 35-Meter-Hammer von Moritz, der den linken Pfosten des nordirischen Tores mächtig zum Wackeln brachte, war das letzte Ausrufezeichen einer durchaus ansehnlichen Partie. Auch der zweite Auftritt nach dem vorzeitig vollzogenen Generationswechsel macht Mut für die Zukunft.