Gegen Liechtenstein schoss er sein 40. Tor für die Nationalmannschaft: Michael Ballack. imago
Bundestrainer Joachim Löw hatte im Vorfeld einige Personalsorgen zu beklagen. So fehlten Torhüter René Adler (Bluterguss im Ellbogen) und der Hamburger Piotr Trochowski (Innenbanddehnung im Knie). Durch Adlers Verletzung erhielt Robert Enke von Hannover 96 seine Bewährungschance im deutschen Tor. Weiterhin fehlten Miroslav Klose und Torsten Frings verletzungsbedingt.
Erwartungsgemäß nahm die deutsche Mannschaft von Beginn an das Heft in die Hand und hätte nach 15 Sekunden bereits in Führung gehen können, doch Gomez schoss aus guter Position links vorbei. Nach vier Minuten machte es Ballack dann besser: Nach einer schönen Flanke von Schweinsteiger traf der Kapitän per sehenswertem Volleyschuss zum 1:0. Kurz darauf profitierte Jansen von einem Fehler des Gäste-Tormanns Jehle, der eine Podolski-Schuss nach vorne abprallen ließ, und markierte das frühe 2:0 (9.).
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Die DFB-Auswahl war drückend überlegen. Sie hatte deutlich mehr Ballbesitz, ließ es aber nun etwas ruhiger angehen. Dies zeigte sich vor allem im Angriff, wo man nicht mehr so zielstrebig agierte. Liechtenstein hingegen war in der Offensive extrem harmlos, sämtliche Angriffsversuche der Gäste fanden auf Höhe der Mittelfeldlinie ein jähes Ende.
Mit zunehmender Spieldauer schlich sich der Schlendrian ins Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Zahlreiche Angriffe wurden einfach zu unsauber ausgespielt, so dass klare Einschussgelegenheiten Mangelware blieben. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte legten die Löw-Schützlinge einen Zahn zu und kamen auch zu guten Möglichkeiten, doch Podolski schoss zweimal vorbei (39., 43.), und Ballack scheiterte an der Reaktion von Gäste-Keeper Jehle.
Traumstart im zweiten Durchgang
Das frühe Tor: Michael Ballack nimmt Maß. imago
Der zweite Durchgang begann genauso wie der erste, mit zwei Toren für Deutschland: Zuerst stocherte Podolski den Ball zu Schweinsteiger, der trocken abstaubte (48.), zwei Minuten später trug sich "Poldi" dann selbst in Torschützenliste ein.
In der 54. Minute musste DFB-Schlussmann Enke schließlich erstmals eingreifen, der Hannoveraner hatte aber mit Fricks Schuss aus 18 Metern keine Probleme. Danach spielte aber wieder nur noch die deutsche Auswahl, die über Standards einige Chancen verbuchen konnte, allesamt aber liegen ließ. Doch wie im ersten Durchgang schaltete Deutschland erneut einen Gang zurück, blieb aber stets Herr der Lage.
In der Schlussphase hätte die DFB-Auswahl die Torausbeute noch erhöhen können, aber der eingewechselte Helmes vergab leichtfertig (80.), und Gomez traf nur den Pfosten (85.). Am Ende war es zwar kein Kantersieg, dafür aber ein nie gefährdeter und souveräner Erfolg, der drei Punkte in der Qualifikation zur WM 2010 bescherte.
Nach der Pflichtaufgabe steht für Deutschland die etwas schwierigere Aufgabe in Wales auf dem Programm, in Cardiff zählen am kommenden Mittwoch (20:45 Uhr)am Ende aber auch nur drei Punkte. Liechtenstein spielt ebenfalls am Mittwoch, dann zu Hause gegen Russland.