Weltmeisterschaft

Historisch gut: Deutschland packt auch Kanada

Torwart Niederberger überragt - Loibl, Plachta und Holzer treffen

Historisch gut: Deutschland packt auch Kanada

Freude pur: DEB-Spieler bejubeln das Tor von Korbinian Holzer.

Freude pur: DEB-Spieler bejubeln das Tor von Korbinian Holzer. imago images

Bundestrainer Toni Söderholm stellte nach dem 5:1-Sieg gegen Norwegen nicht um und vertraute auf dasselbe Personal. Im Tor startete erneut Mathias Niederberger.

1. Drittel: Deutschland trifft zweimal binnen 38 Sekunden

Kanada stand nach zwei überraschenden Niederlagen zum WM-Auftakt (0:2 gegen Lettland, 1:5 gegen die USA) gewaltig unter Druck und startete aggressiv und offensiv aus der Kabine in das Duell mit Deutschland. Die DEB-Auswahl aber verteidigte aufmerksam, teilte harte Checks aus und hielt die Ahornblätter somit gut in Schach. Zudem war Niederberger zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Nach vorne setzten die Deutschen immer wieder Nadelstiche.

Dann schlug das DEB-Team innerhalb von 38 Sekunden gleich zweimal zu: Kühnhackl behauptete die Scheibe stark an der Bande und servierte in den Lauf von Loibl, der vom linken Bullypunkt in den rechten Winkel traf (11.). Dann spielte Plachta einen scharfen Pass vors Tor, den Verteidiger-Talent Power unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Netz lenkte (12.). Kanada reagierte mit einer Auszeit und kam kurz vor der Pause zum Anschluss, als Paul einen verdeckten und abgefälschten Schuss im Gehäuse unterbrachte (19.).

2. Drittel: Kanada macht Druck

Viel los vom Tor: Goalie Mathias Niederberger und Fabio Wagner (#38) im Duell mit Kanadas Gabriel Vilardi (#13).

Viel los vom Tor: Goalie Mathias Niederberger und Fabio Wagner (#38) im Duell mit Kanadas Gabriel Vilardi (#13). imago images

Im Mitteldrittel wurde es hitziger: Frustrierte Kanadier und entschlossene Deutsche teilten ordentlich aus. Als das DEB-Team lange in doppelter Unterzahl unter Druck geriet, wehrte es sich mit vielen geblockten Schüssen und einem glänzend aufgelegten Niederberger. Die Ahornblätter erhöhten weiter die Schlagzahl, setzten Deutschland mehr und mehr unter Druck und verbuchten zahlreiche Chancen, doch Niederberger war ein Fels in der Brandung.

Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels bekam Kanada das nächste Fünf-gegen-Drei-Powerplay zugesprochen. Doch die deutsche Nationalmannschaft stemmte sich erneut erfolgreich gegen diese eigentlich ausweglose Situation. Bezeichnend die Szene, in der Kühnhackl auch noch der Schläger brach, er sich aber trotzdem in einen Schuss warf und so einen wichtigen Block landete.

3. Drittel: Holzer trifft ins leere Tor

Auch im Schlussdrittel schaffte es Deutschland nicht, von der Strafbank wegzubleiben, blockte in Unterzahl aber weiter fleißig Schüsse und hatte sogar die Chance zu erhöhen, als Rieder mit einem Alleingang an Goalie Hill scheiterte.

Je näher die Schlusssirene rückte, desto aufgeheizter wurde die Stimmung auf dem Eis. Immer wieder setzte die deutsche Mannschaft harte Checks gegen immer frustriertere, aber im Sekundentakt anrollende Kanadier. Kurz vor dem Ende ging Team Kanada dann voll ins Risiko und nahm Hill für einen zusätzlichen Stürmer aus dem Tor. Holzer traf daraufhin aus der eigenen Zone in den leeren Kasten zum 3:1. Für Deutschland war es der erste WM-Sieg gegen Kanada seit 25 Jahren.

Deutschland - Kanada 3:1

Tore: 1:0 Loibl (10:46, Kühnhackl, Rieder), 2:0 Plachta (11:24, Eisenschmid), 2:1 Paul (18:19, Miller), 3:1 Holzer (57:59, Empty Net, Plachta, Noebels)
Tor: Niederberger (Brückmann)
Verteidigung: Mo. Müller/Seider, Brandt/Holzer, Wagner/Nowak, Jo. Müller/Gawanke
Sturm: Kühnhackl/Krämmer/Rieder, Reichel/Noebels/Pföderl, Plachta/Loibl/Eisenschmid, Bergmann/Kastner/Tiffels

Christian Rupp