Bundestrainerin Sylvia Neid nahm nach dem 2:2 gegen Australien gleich fünf Veränderungen vor: Peter, Henning, Goeßling, Kerschowski und Islacker begannen für Krahn, Maier, Däbritz, Popp und Leupolz (alle Bank).
Kanada war nach dem 3:1-Sieg gegen Simbabwe bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Mit diesem Wissen nahm Trainer John Herdman etliche Wechsel vor, beispielweise nahm Superstar Sinclair zunächst nur auf der Bank Platz.
Die deutsche Mannschaft begann dominant und hatte mehr Ballbesitz. Den ersten Abschluss setzten jedoch die Kanadierinnen, hinter Belangers Schuss war aber kein Druck (4.). Auf der Gegenseite verzog Islacker aus spitzem Winkel (5.). Nach einem Distanzschuss von Tancredi (11.) half der Neid-Elf ein Elfmeter zur Führung. Chapman hielt Mittag im Sechzehner fest, Schiedsrichterin Hyang-Ok Ri zeigte zurecht auf den Punkt. Behringer ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte eiskalt (14.).
Behringer vom Punkt - Tancredi ins lange Eck
Beinahe hätten die Deutschen sogar nachgelegt, aber Marozsans Kopfball ging knapp rechts am Kasten vorbei (14.). In einem Spiel ohne das große Tempo kam Kanada schließlich aus dem Nichts zum Ausgleich - und die DFB-Elf half tatkräftig mit. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau grätschte Scott dazwischen, das Leder sprang zu Tancredi, die flach ins rechte Eck traf (26.). Anschließend schienen beide Mannschaften mit dem Unentschieden zufrieden, offensiv ging nicht mehr viel. Behringer per Freistoß (37.) und Marozsan aus der Distanz (45.+2) setzten das Leder über den Kasten. So ging es mit einem 1:1 in die Kabinen.
Tancredi setzt sich durch und nickt ein
Olympia-Fußball Frauen, 3. Spieltag
Die erste Möglichkeit nach der Pause ging auf das Konto der Deutschen, aber Mittag traf aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig (47.). Anschließend ging es ruhig zu, beide Mannschaften riskierten wenig nach vorne. So brachte eine Standard den nächsten Treffer. Quinns Freistoß war lange in der Luft, im Zentrum setzte sich Tancredi durch und köpfte das 2:1 (60.). Damit ist die Angreiferin die erste Kanadierin, der es gelang, zwei Tore gegen Deutschland zu schießen.
Popps Kopfball auf der Linie geklärt
Die Neid-Elf versuchte in der Endphase viel und hatte zwei gute Chancen durch Mittag. Zunächst traf die Angreiferin einen Volley aus 16 Metern nicht voll (79.), anschließend lenkte Kanadas Torfrau Labbé ihren Abschluss um den Pfosten (88.). So tickte die Zeit von der Uhr, aber eine richtig gute Möglichkeit hatte die DFB-Elf noch: Nach einer Goeßling-Ecke kam Popp zum Kopfball, den klärte Belanger kurz vor der Linie. Nach drei Minuten Nachspielzeit war dann Schluss, Deutschland qualifiziert sich trotz der Niederlage als Gruppenzweiter für das Viertelfinale.
Kanada trifft im Viertelfinale des olympischen Fußballturniers (Sa. 13. August, 0 Uhr) auf den Zweitplatzierten der Gruppe G. Die Partie findet in Sao Paulo statt. Deutschland spielt bereits am Freitag, dem 12. August, um 21 Uhr in Salvador gegen den Zweiten der Gruppe E.