Die große Rotation blieb nach der Partie gegen Ungarn, dem vierten 1:1 in Folge, aus. Hansi Flick ließ auf fünf Positionen rotieren, unter anderem bekam der zuletzt kritisierte Sané die Chance von Beginn an. Die Squadra Azzurra kam nach dem 0:0 gegen England derweil nahezu komplett verändert daher, nur Donnarumma und Frattesi blieben in der Startelf.
Im Borussia-Park legten beide Teams direkt ein hohes Tempo vor, bereits nach wenigen Sekunden tauchte Werner im Strafraum auf - dem Angreifer misslang aber die Ballmitnahme (1.). Auch Italien suchte direkt den Weg nach vorne, Neuer wurde in seinem 113. Länderspiel nach acht Minuten das erste Mal so richtig geprüft: Nach einer Politano-Flanke kam Raspadori aus kurzer Distanz zum Abschluss, scheiterte aber am stark reagierenden deutschen Schlussmann. Im Angriff zuvor hatte Sané den ersten gefährlichen Schuss abgegeben, verfehlte das Tor aus 20 Metern aber knapp.
Nations League, Gruppe 3 - 4. Spieltag
Deutlich einfacher hatte es Kimmich nach zehn Minuten, der Münchner konnte eine Raum-Flanke am Elfmeterpunkt noch einmal annehmen, um mit dem zweiten Kontakt aus sieben Metern durch die Beine von Donnarumma abzuschließen - 1:0 für Deutschland. Mit der frühen Führung im Rücken übernahm die DFB-Elf die Kontrolle, nahm zunächst aber etwas das Tempo aus dem Spiel. Auffällig bei Deutschland war in dieser Phase Süle, der im Spielaufbau des Öfteren präzise Diagonalbälle ins letzte Drittel spielte.
Nach einer halben Stunde schaltete die Flick-Elf dann wieder einen Gang hoch, prompt wurde es wieder gefährlich. Hofmann (32.), Sané (39.) und Werner (40.) kamen allesamt im Strafraum zum Abschluss, zielten aber jeweils zu ungenau, sodass Donnarumma parieren konnte. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hatte der PSG-Keeper letztlich aber keine Abwehrchance mehr, Gündogan verwandelte einen Foulelfmeter sicher in die Mitte (45.+4). Zuvor hatte Bastoni Hofmann im Strafraum umgestoßen.
Donnarumma leitet Werners Doppelpack ein
Nach Wiederanpfiff musste die DFB-Elf eine kurze Drangphase Italiens überstehen, so richtig gefährlich wurde die Squadra Azzurra aber nicht. Anders Deutschland, das mit dem nächsten Angriff die Führung ausbaute: Nach einem scharfen Querpass von Raum legte Spinazzola unfreiwillig für Müller auf, der von der Strafraumgrenze abzog und Donnarumma im rechten Eck keine Chance ließ (51.).
Die Partie war damit entschieden, der Torhunger Deutschlands aber noch nicht gestillt. Italien hielt bis zur 68. Minute noch dagegen, dann führte einer von zahlreichen Angriffen der DFB-Elf zum 4:0: Müller bediente Gnabry stark im Strafraum, der Joker legte noch einmal quer zu Werner, der dann nur noch einschieben musste. Mit diesem Treffer fiel Italien kurzzeitig auseinander, Gnabry eroberte einen ungenauen Pass von Donnarumma und legte dadurch erneut für Werner auf - der Chelsea-Stürmer musste erneut nur einschieben und schnürte innerhalb weniger Sekunden seinen Doppelpack (69.).
Höchster Sieg über Italien seit 83 Jahren
Dann schaltete Deutschland ein, zwei Gänge zurück, Italien kam dadurch noch zu zwei Ehrentreffern: Erst drückte Gnonto einen Nachschuss nach einer Neuer-Parade aus kurzer Distanz über die Linie (78.), dann sorgte Bastoni mit einem Kopfball nach einer Dimarco-Ecke für den 5:2-Endstand (90.+4).
Der Abschluss vor dem kurzen Urlaub ist der deutschen Nationalmannschaft somit geglückt, zudem war das 5:2 der höchste Sieg Deutschlands gegen Italien seit 83 Jahren. Bevor im November die Weltmeisterschaft in Katar startet, trifft sich die DFB-Auswahl im September wieder. Dann stehen die beiden letzten Nations-League-Gruppenspiele gegen Ungarn (23. September) und England (26. September) an.