Teamchef Rudi Völler musste auf etliche große Namen verzichten: Ohne Hamann, Frings, Metzelder, Ziege, Böhme, Nowotny, Deisler und Michael Ballack traten die Deutschen an. Dennoch gab es nur zwei Änderungen im Vergleich zum letzten Länderspiel auf Färöer (2:0) . Hinkel nahm Friedrichs Position auf der rechten Seite ein, links spielte erneut Rau. Baumann rückte für Kehl in die Innenverteidigung der Vierer-Abwehrkette neben Wörns. Dafür rutschte Ramelow ins defensive Mittelfeld zusammen mit Jeremies. Das Sturmduo Bobic und Neuville wurde von Freier (links) und Schneider (rechts) unterstützt.
Die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni setzte auf ein 4-2-3-1-System. In der Innenverteidigung erhielt Legrottaglie (Juventus Turin) eine Bewährungschance. Erwähnenswert auch die Rückkehr von Tacchinardi nach 14 Monaten Pause im Dress der Squadra Azzurra. Für die Tore sollten die offensivstarken Mittelfeldspieler Totti und Del Piero sowie Vieri als vorderste Sturmspitze sorgen. Die Völler-Truppe begann engagiert und war in der ersten Viertelstunde die spielbestimmende Mannschaft. Schusschancen für Freier, Schneider und Jeremies sowie ein Kopfball von Wörns zeugten von der Überlegenheit des amtierenden Vize-Weltmeisters. Die Italiener hatten indes Probleme beim Spielaufbau gegen die kampfstarke deutsche Elf, kamen aber zunehmend besser ins Spiel. Wozu die Squadra Azzurra in der Lage ist, zeigte sie in der 18. Minute. Del Piero legte quer auf Vieri, der Inter-Stürmer spielte anschließend einen Doppelpass mit Totti und traf allein vor Keeper Kahn ins linke obere Eck. Eine durchweg direkt gespielte Kombination. Die gleichen Drei waren auch bei der nächsten Großchance beteiligt: Totti schickte Vieri steil, der legte quer auf Del Piero, welcher das Leder locker im Tor versenkte. Doch diesmal pfiff Schiedsrichter Nielsen Abseits - eine haarscharfe Angelegenheit (24.).
Nach der Pause reagierte Rudi Völler und brachte Rehmer für den angeschlagenen Wörns (Rücken) und Kehl für Ramelow. Der Dortmunder fügte sich mit einem schweren Patzer ein, indem er Delvecchio den Ball direkt in den Lauf legte. Glück, dass Rehmer für den bereits ausgespielten Keeper Kahn noch rettete (58.). Erst mit der Hereingabe von Klose kam Torgefährlichkeit ins Spiel. Der Lauterer ließ nach sehenswerter Vorarbeit von Neuville Keeper Buffon alt aussehen, Panucci kratzte das Leder im letzten Moment von der Linie. Was folgte, war ein Sturmlauf der Deutschen: Klose mit einem Schuss aus der Drehung und Schneider nach einem Solo scheiterten an Buffon, Rau traf aus spitzem Winkel mit links nur das Außennetz. Noch mehr Pech hatte Jeremies - er traf mit einem Gewaltschuss aus 25 Metern den rechten Pfosten. Zudem blieb dem deutschen Team in der 76. Minute der fällige Elfmeterpfiff nach einem Foul an Klose versagt. Der Deutsche sah zudem noch Gelb, da Schiedsrichter Nielsen auf Schwalbe entschied. Nach einem Flugkopfball des starken Klose hatte Buffon erneut seine Finger im Spiel, verhinderte auch diese Großchance. Tacchinardi sorgte in der 84. Minute endlich für Entlastung auf Seiten der Italiener. Sein Schuss aus 27 Metern lenkte Kahn über die Latte. Die Schlussphase gehörte zwar wieder der DFB-Elf, doch das Tor blieb bis zum Ende wie vernagelt.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 Vieri (17')
Buffon - Panucci, Legrottaglie , Cannavaro, Zambrotta - Perrotta , Tacchinardi, Camoranesi , Totti , del Piero - Vieri
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Gottlieb-Daimler Stadion |
| Zuschauer | 50.128 (ausverkauft) |
Eine rassige Partie mit zahlreichen Torchancen fand einen glücklichen Gewinner. Nach einer tollen Kombination ging die Squadra Azzurra in Führung. Mit der Hereinnahme von Klose in der zweiten Hälfte folgte ein Sturmlauf der Deutschen - ohne zählbaren Erfolg.