Bundestrainerin Steffi Jones musste vor der Partie etliche Absagen hinnehmen , unter anderem fiel Kapitänin Dzsenifer Marozsan (Jochbeinbruch) aus. Und sie wurde gegen Island sehr vermisst, im Mittelfeld fehlten im ersten Durchgang die zündenden Ideen nach vorne. Defensiv wies die deutsche Mannschaft einige Unsicherheiten auf, wie beispielsweise beim 0:1. Torfrau Benkarth zögerte beim Rausgehen und konnte den Ball deswegen nicht zwingend klären. Brynjarsdottir bedankte sich und staubte aus kurzer Distanz ab (15.). Die DFB-Schlussfrau war zu Beginn der Partie völlig verunsichert. In der 20. Minute schlug sie im eigenen Sechzehner über den Ball, Jensen brachte das Leder aus 16 Metern anschließend nicht im leeren Kasten unter.
Popp setzt sich durch und nickt ein
Offensiv tat sich die Mannschaft von Jones sehr schwer, zwingend wurde es selten. Kemmes Abschluss aus kurzer Distanz blieb harmlos (31.) und Popp jagte den Ball aus etwa 15 Metern aus dem Stadion (39.). Aber die Angreiferin machte es nur drei Minute später besser: Laudehrs Flanke fand Popp, die setzte sich stark durch und nickte den Ball ins rechte Eck. Kurz vor der Pause wäre Island beinahe erneut in Führung gegangen, Fridriksdottirs Abschluss war allerdings zu zentral (45.+1).
Popp an die Latte - Jensen und Brynjarsdottir ins Tor
Die Gruppe 5
Der zweite Durchgang hätte fast perfekt für Deutschland begonnen, Popp köpfte den Ball aber nur an die Latte (46.). Quasi im Gegenzug gingen die Isländerinnen erneut in Führung: Jensen ließ mit einer leichten Körpertäuschung Maier ins Leere laufen und traf überlegt ins linke Eck (47.). Die DFB-Frauen mussten nun wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Und dieser Rückstand wurde sogar noch größer: Ein langer Diagonalball fand Brynjarsdottir, die war schneller als Leupolz und schob die Kugel ins Tor (59.).
Schüller sorgt für Spannung
Die DFB-Frauen waren um eine Antwort bemüht, die eingewechselte Magull köpfte den Ball in Rücklage über das Tor (62.). Auf der Gegenseite verhinderte Benkarth den vierten Gegentreffer, als sie den den Kopfball von Gunnarsdottir an den rechten Pfosten lenkte (64.). Deutschland versuchte am Ende der Begegnung zwar noch einmal alles, zwingend wurde es lange Zeit nicht. Die eingewechselte Schüller sorgte mit ihrem ersten Länderspieltor in der 88. Minute jedoch noch einmal für Spannung. Es entwickelten sich nun spannende letzte Minuten, in denen die Jones-Schützlinge alles riskierten. Magull hatte kurz vor dem Ende noch einmal die Ausgleichschance, köpfte den Ball allerdings am Tor vorbei (90.+3). So blieb es beim 3:2-Sieg der Isländerinnen, die im 15. Anlauf den ersten Sieg gegen Deutschland feierten (zuvor 14 Niederlagen).