Weltmeisterschaft

3:4 gegen Finnland: DEB-Team verpasst Punkt erneut nur knapp

Entscheidendes Tor erst in der Schlussphase

3:4 gegen Finnland: DEB-Team verpasst Punkt erneut nur knapp

Dustin Strahlmeier (re.) und das deutsche Team verloren auch gegen Finnland knapp.

Dustin Strahlmeier (re.) und das deutsche Team verloren auch gegen Finnland knapp. IMAGO/Lehtikuva

Im Vergleich zur denkbar knappen Auftaktniederlage gegen Schweden am Freitag stellte Bundestrainer Harold Kreis nur auf der Torhüterposition um. Dustin Strahlmeier begann an Stelle von Mathias Niederberger.

Noebels kontert Armia spät

Finnland, das seine Auftaktpartie gegen die USA mit 1:4 recht deutlich verloren hatte, kam mit großem Druck aus der Kabine. Strahlmeier stand so gleich immer wieder im Fokus. Ab und an konnte aber auch das deutsche Team Nadelstiche setzen. Justin Schütz hatte in Unterzahl eine gute Chance (6.). In Führung ging aber der Titelverteidiger: Nach Ablage von Kaapo Kakko überwand Joel Armia Strahlmeier per Direktabnahme. Dem deutschen Keeper rutschte der Puck dabei ein wenig unter der Fanghand durch (10.). 

Das DEB-Team zeigte sich vom Rückstand indes alles andere als geschockt. Im Gegenteil: Nach dem starken Start der Finnen kam Deutschland nun etwas besser auf. Frederik Tiffels schoss Peterka an das Gesäß, von wo der Puck knapp noch neben das finnische Tor trudelte (17.). Doch kurz darauf erzielte Marcel Noebels mit etwas Glück, weil die Scheibe vor dem finnischen Tor versprang, den ersten deutschen Turniertreffer (18.). 

Munterer Schlagabtausch im Mitteldrittel

Im zweiten Drittel nahm das Spiel nach einer halben Stunde so richtig an Fahrt auf. Nach einem langen Wechsel der Finnen traf Kai Wissmann mit einem Schuss von der blauen Linie zur deutschen Führung (33.). Wenig später hatte Nico Sturm aus kurzer Distanz das 3:1 auf dem Schläger, doch der finnische Keeper Jussi Olkinuora lenkte den Puck noch an den Pfosten (34.). 

Wieder nur kurz später konterten die Finnen in Person von Sakari Manninen gleich zweimal eiskalt: Der Center, der die abgelaufene Saison im Farmteam der Vegas Golden Knights verbrachte, traf erst mit einer satten Direktabnahme zum 2:2 (35.) und brachte Finnland keine zwei Minuten später im Powerplay wieder in Führung (36.). Danach war es nun das DEB-Team, dass bei einem Pfostenschuss von Kasperi Kapanen Glück hatte (38.). Und so kam Deutschland mit seinem ersten Powerplay-Tor des Turniers 19 Sekunden vor Drittelende noch zum erneuten Ausgleich: J.J. Peterka traf mit einem satten Handgelenkschuss in den Winkel.  

Deutschland jubelt über das 2:1

Das DEB-Team jubelt nach dem zwischenzeitlichen 2:1.  IMAGO/Newspix24

Latte, Powerplay und Lehtonens Entscheidung

Nach Scheibenverlust von Fischbuch hatte Kakko früh im Schlussabschnitt einen Alleingang, doch Strahlmeier blieb im Eins-gegen-eins Sieger (42.). Aber auch das deutsche Team spielte weiter nach vorne, Moritz Müller traf von der blauen Linie die Querlatte (46.). Nach einem Powerplay des DEB-Teams, das ohne größere Chance blieb, drehte Finnland plötzlich auf und ging durch einen akkuraten Schuss von Verteidiger Mikko Lehtonen wieder mit 4:3 in Führung (53.). Superstar Mikko Rantanen von der Colorado Avalanche hatte, wie schon beim 3:2, die Vorarbeit geleistet.  

In der Folge verteidigten die Finnen den knappen Vorsprung sehr gekonnt über die Zeit und ließen die Deutschen kaum mehr zu Abschlüssen kommen. Auch mit dem sechstem Feldspieler sollte der Ausgleich nicht mehr gelingen, sodass am Ende die zweite äußerst knappe Niederlage gegen eine Eishockey-Topnation stand. 

"Hätten mit etwas Glück zweimal gewinnen können"

"Wir haben gegen zwei Mannschaften, die den Anspruch haben, Weltmeister zu werden, auf Augenhöhe gespielt und hätten mit etwas Glück auch zweimal gewinnen können. Das müssen wir jetzt mitnehmen", meinte Wissmann bei "MagentaSport" nach der Partie. "Die Mannschaft hat gut und aufopfernd gespielt. Wir haben zweimal das Gestänge getroffen. Das ist schade, aber wir sind auf Kurs, was den Einsatz und auch das Spielerische angeht", resümierte Bundestrainer Kreis.  

Nach einem Tag Pause trifft das deutsche Team nun am Montag (15.20 Uhr) im dritten Turnierspiel auf die USA.  

Statistik zum Spiel:

Deutschland - Finnland 3:4 (1:1, 2:2, 0:1)

Deutschland: Strahlmeier - M. Müller, Seider; J. Müller, Wissmann; Wagner, Hüttl; Szuber - Tiffels, Kahun, Peterka; Noebels, Kastner, Fischbuch; Soramies, Sturm, Ehl; Tuomie, Stachowiak, Schütz.

Finnland: Olkinuora - Lehtonen, Ohtamää; Määttä, Koivisto; Seppälä, Pokka; Friman, Matinpalo - Hartikainen, Manninen, Rantanen; Kakko, Sallinen, Armia; Pesonen, Lammikko, Kapanen; Oksanen, Björninen, Anttila. 

Tore: 0:1 (9:30) Armia (Kakko, Määttä), 1:1 (17:45) Noebels (Fischbuch, Kastner), 2:1 (32:26) Wissmann (Kastner, Noebels), 2:2 (34:09) Manninen (Kapanen, Koivisto), 2:3 (35:56) Manninen (Rantanen, Lehtonen) PP, 3:3 (39:41) Peterka (Kahun, Tiffels) PP, 3:4 (52:45) Lehtonen (Rantanen, Ohtamää). 

Strafminuten: Deutschland 4 - Finnland 8.

jom

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