Die Vorzeichen waren klar. Da in UEFA-Wettbewerben bei Punktgleichheit der direkte Vergleich maßgebend ist, war nach der 0:2-Hinspielniederlage gegen Dänemark ein Sieg mit zwei Toren Abstand quasi unabdingbar, um noch eine Chance auf den Gruppensieg - und damit auch auf die Olympia-Qualifikation - zu haben.
Sechs Wechsel bei Deutschland
Horst Hrubesch veränderte seine Startelf nach dem 2:0-Erfolg gegen Island auf sechs Positionen. Frohms kehrte nach überstandener Verletzung für Berger ins Tor zurück, zudem begannen Hegering, Däbritz, Nüsken, Lohmann und Popp für Oberdorf, Schüller (beide wurden angeschlagen nicht nominiert), Doorsun, Lattwein und Dallmann.
Bei den Däninnen, die weiterhin auf die am Knie verletzte Pernille Harder verzichten mussten, beließ es Trainer Andree Jeglertz nach dem 2:1 gegen Wales bei einer Veränderung. Hasbo begann in der Offensive anstelle von Bredgaard.
Popp und Hegering treffen per Kopf
Die DFB-Frauen begannen druckvoll, auch unterstützt von den rund 18.000 Zuschauern in Rostock. Für Dänemark ergaben sich so Umschaltaktionen, die aber ungefährlich blieben. Den ersten Abschluss auf das Tor gab Nüsken ab (9.), fünf Minuten später klingelte der Ball erstmals im Tor: Popp stellte einmal mehr ihre Stärke in der Luft unter Beweis - wenngleich sie nach Flanke von Linder recht unbedrängt zum Kopfball kam.
Auf der anderen Seite hatte Troelsgaard nach einer Ecke die große Chance auf den Ausgleich (18.). Deutschland machte es auf der anderen Seite besser: Hegering durfte, ebenfalls ohne Deckung einer Gegenspielerin, nach einer Ecke zum 2:0 einköpfen (26.).
Wenn Dänemark gefährlich wurde, waren es meist Standardsituationen, so auch in Minute 28 und 29, als erst Nüsken ihren Kopf in einen Freistoß hielt und dann Frohms bei der anschließenden Ecke zur Stelle war. Die Elf von Horst Hrubesch versuchte es immer wieder über Flanken in die Mitte, so auch bei der Chance von Lohmann (37.). Chancentechnisch war bis zur Pause danach nichts mehr los, so dass es mit einem 2:0 in die Kabinen ging.
Viele Distanzschüsse - Popp verpasst das 3:0
Deutschland blieb auch nach dem Seitenwechsel spielbestimmend. Wenn es zu Abschlüssen kam, dann aber meist aus der Distanz, so bei Lohmann (51.), Nüsken (57.) und Senß (65., 67.). Zuvor bewahrte Frohms ihr Team vor einem Gegentreffer, als sie einen Schuss von Thögersen im Nachfassen sicherte (63.). Die nächste Chance des Spiels hatte es dann in sich: Popp streifte einen Chip von Nüsken mit der Fußspitze - der Ball landete aber nur am Pfosten (75.).
Bühl mit der Entscheidung - Olympia-Ticket weiter möglich
Abgesehen von der Großchance und Distanzschüssen tat sich die DFB-Elf schwer, sich gefährliche Chancen zu erspielen. Dafür stand die Defensive aber, die einige Umschaltmomente der Däninnen bereits im Keim erstickte. Wie Popp zuvor Lohmann ließ dann in der 86. Minute das 3:0 nach Einladung von Dänemarks Nadim liegen. Besser machte es in der Nachspielzeit Bühl, die nach Zuspiel von Nüsken die Entscheidung erzielte (90.+3).
Durch den 3:0-Sieg springt die DFB-Elf an die Tabellenspitze von Gruppe 4 und wahrt damit ihre Chance auf die Olympia-Teilnahme. Am kommenden Dienstag reisen die deutschen Damen dann zum abschließenden Gruppenspiel nach Wales (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker).