Deutschlands U-19-Nationaltrainer Frank Kramer veränderte im Vergleich zur 1:4-Auftaktniederlage gegen die Niederlande seine Mannschaft lediglich auf einer Position: Leipzigs Franke verteidigte hinten links für Hamburgs Köhlert.
Ameniydo und Gül stellen früh die Weichen
Nach einigen Minuten des Abtastens übernahm die deutsche Elf das Heft des Handelns. Die erste Möglichkeit bot sich Chabot, dessen Schuss aus wenigen Metern zur Ecke abgefälscht wurde (8.). Besser machte es zwei Minuten später Amenyido: Eine Franke-Flanke von links verlängerte Friede vor die Füße des 19-Jährigen, der das Spielgerät stark behauptete und dann - leicht abgefälscht von Bulgariens Andrea Hristov - ins Tor schoss. Mit der Führung im Rücken spielte die Kramer-Elf sicherer auf und konnte diese sogar wenige Minuten später ausbauen: Unglückrabe Hristov brachte Amenyido im Strafraum zu Fall: Schiedsrichter Sergei Lapochkin zeigte die Rote Karte und entschied auf Strafstoß, den Gül sicher verwandelte (17.).
Deutschland führte nun mit zwei Toren, hatte einen Mann mehr auf dem Feld und hätte nach 25 Minuten beinahe eine Vorentscheidung herstellen können: Doch Barkoks Schuss landete aus spitzem Winkel nur am Außennetz (42.).
Bulgarien bekommt berechtigten Strafstoß nicht
In der Folge bot sich auch den Bulgaren die erste Chance: Yordanovs Schuss von der Strafraumkante wurde geblockt (30.), kurz darauf verpasste der Stürmer nur knapp eine gefährliche Flanke vor das Bansen-Tor (31.). Der deutsche Keeper stand zwei Minuten später im Fokus: Krastev war plötzlich durchgebrochen und stürmte auf das deutsche Tor zu. Bansen lief heraus und räumte den Bulgaren im Eins-gegen-eins ab - Schiedsrichter Lapochkin entschied fälschlicherweise jedoch nicht auf Strafstoß, sondern Ecke (33.). Bis zur Pause tat sich danach auf beiden Seiten nur noch wenig: Einzig ein geblockter Barkok-Schuss sorgte für etwas von Gefahr (36.).
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Nach der Pause kam Bulgarien zur nächsten guten Chance: Yordanovs Schuss aus knapp 18 Metern zischte über das Tor (47.). Auf der Gegenseite tauchte Deutschland in der 53. Minute erstmals nach dem Seitenwechsel gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auf-- und bekam nach einem Foul von Dobrev an Amenyido den zweiten Strafstoß zugesprochen. Diesmal trat Friede an und traf zum 3:0 (54.).
Kramer-Elf lässt beste Chancen liegen
Der Schock über das nächste Gegentor wirkte bei der bulgarischen Mannschaft nach. Die Kramer-Elf dagegen spielte befreit auf, drängte auf ein höheres Ergebnis, ließ aber die nötige Präzision vermissen. Barkok (56.), Amenyido (61., 72.), Hack (65., 67.) und Friede (69., 76.) verpassten das vierte Tor und nutzten teils beste Chancen nicht. So blieb es beim unter dem Strich hochverdienten 3:0-Erfolg Deutschlands, das am Sonntag (18 Uhr) auf England trifft. Dort benötigt die DFB-Elf einen Sieg mit zwei Toren Unterschied, um aus eigener Kraft ins Halbfinale einzuziehen. Bulgarien spielt zur gleichen Zeit gegen die Niederlande.