Freundschaftsspiele

Am Ende wieder Späth: DHB gelingt knapper Sieg im zweiten Ägypten-Duell

Härtetest gegen den Afrikameister

Am Ende wieder Späth: DHB gelingt knapper Sieg im zweiten Ägypten-Duell

Auffällige Akteure: Juri Knorr und David Späth (re.) 

Auffällige Akteure: Juri Knorr und David Späth (re.)  IMAGO/Sven Simon

Doppelerfolg beim großen Testlauf: Deutschlands Handballer haben mit einem 28:27 (17:12) im zweiten Duell gegen den Olympia-Vierten Ägypten vor der anstehenden Heim-EM ebenso Selbstvertrauen getankt wie die DHB-Frauen, die sich rund drei Wochen vor der WM gegen Ungarn mit 29:25 (14:9) behaupteten.

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Vor 10 911 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Olympiahalle bot das Team von Bundestrainer Alfred Gislason am Sonntag über weite Phasen eine gelungene Vorstellung und deutete in vielen Situationen sein Potenzial für die EM-Endrunde vom 10. bis 28. Januar an. Beste deutsche Werfer waren Rechtsaußen Timo Kastening mit acht Toren und Regisseur Juri Knorr (7).

"Der Sieg ist wichtig, weil wir uns jetzt zwei Monate nicht sehen", sagte Kapitän Johannes Golla im ZDF. "Ich bin mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. In der zweiten kommen wir ein bisschen ins Stocken." Auch Gislason gefiel das Auftreten nach der Pause nicht. "Ich war schon ein bisschen enttäuscht von unserer Abwehrleistung", sagte der Isländer, "in dieser Phase verwerfen wir auch zu viel vorne."

Nach seinem gelungenen Länderspieldebüt am vergangenen Freitag beim 31:31 im ersten Duell mit dem Afrikameister durfte U-21-Weltmeister David Späth von Beginn an zwischen die Pfosten des deutschen Tores. Der 21-Jährige war zunächst jedoch kein Faktor, weil die Abwehr der deutschen Mannschaft zu Beginn kaum Zugriff fand und die Ägypter die sich bietenden Lücken nutzten. Immerhin lief es im Angriff besser. Vor allem über die Außen kam das DHB-Team immer wieder erfolgreich zum Abschluss.

Mitte der ersten Halbzeit schaffte es die DHB-Auswahl erstmals, sich auf drei Tore abzusetzen. Golla, der am Sonntag seinen 26. Geburtstag feierte, traf zum 11:8. Nun stand auch die Defensive besser - und dahinter sorgte Späth mit einigen Paraden für zusätzliche Sicherheit und Emotionen. So ging es mit einem Fünf-Tore-Polster in die Halbzeitpause. "Die Mannschaft tritt super auf. Wir sind zufrieden", resümierte DHB-Vorstandschef Mark Schober.

Späth wird nach Einbruch zum Rückhalt

Nach dem Wechsel blieb das deutsche Team, bei dem nun Oldie Silvio Heinevetter im Tor stand, konzentriert und aggressiv. Regisseur Knorr zog umsichtig die Fäden und setzte seine Nebenleute immer wieder gekonnt in Szene. Zudem zeichnete sich der 23-Jährige vom deutschen Pokalsieger Rhein-Necker Löwen auch als Vollstrecker aus. So konnte die sichere Führung zunächst behauptet werden.

Doch dann schlichen sich zunehmend Fehler ein. Gut sechs Minuten vor Schluss schaffte Ägypten den Ausgleich zum 25:25. In der Schlussphase kam dann Späth zurück und avancierte mit einigen Glanztaten zum umjubelten Matchwinner.

Bei der EM trifft Deutschland in der Gruppe A auf die Schweiz, Nordmazedonien und Olympiasieger Frankreich. Der Eröffnungsspiel am 10. Januar findet vor der Weltrekordkulisse von 50.000 Fans im Düsseldorfer Fußball-Stadion statt.

Deutschland - Ägypten 28:27 (17:12)

Tore für Deutschland: Kastening (MT Melsungen) 8/3, Knorr (Rhein-Neckar Löwen) 7, Mertens (SC Magdeburg) 4, K. Häfner (TVB Stuttgart) 3, Ph. Weber (SC Magdeburg) 2, Golla (SG Flensburg-Handewitt) 1, Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) 1, Lichtlein (Füchse Berlin) 1, Steinert (HC Erlangen) 1
Tore für Ägypten: Sanad 7/4, J. Al-Deraa 4, S. Al-Deraa 4, Sein 4/1, Mesilhy 2, Chairi 1, Hescham 1, Mahmoud 1, Ramadan 1, Reda Abdelfatah 1, Saad 1
Zuschauer: 10.911 (ausverkauft)
Strafminuten: 2 / 2
Disqualifikation: - / -

dpa, las

Deutschlands Handballer des Jahres seit 2000