In Anzug und Sonnenbrille stieg Emre Can am Donnerstagmorgen aus dem Wagen und betrat - nach ein paar Selfies - den Juventus-Campus in Turin zum Medizincheck. Trotz seiner zuletzt langwierigen Rückenverletzung stand einem Vierjahresvertrag bis 2022 beim italienischen Serienmeister anschließend nichts im Weg.
Nach vier Jahren beim FC Liverpool beginnt für Can in Italien das nächste Kapitel seiner immer noch jungen Laufbahn. Ausgebildet in der Jugend des FC Bayern, war der gebürtige Frankfurter 2014 nach einem Jahr bei Bayer Leverkusen an die Anfield Road gewechselt und kam für die Reds 167-mal zum Einsatz (14 Tore, zwölf Vorlagen).
Vor Kurzem erst hatte sich Can, der bei Juventus die Rückennummer 23 erhält, gegen eine Vertragsverlängerung beim Team von Jürgen Klopp entschieden und soll nun der neue starke Mann im Zentrum der Turiner werden.
Für Juve ist Can seit 2009 der achte namhafte, ablösefreie Neuzugang; auch Fabio Cannavaro, Andrea Pirlo, Paul Pogba, Fernando Llorente, Kingsley Coman, Sami Khedira und Dani Alves waren bereits nach Auslaufen des vorherigen Vertrages in den italienischen Norden gewechselt.
16 Millionen Euro Gebühr
Lässig unterwegs, italienisch elegant gekleidet: Emre Can. imago
Als "billig" einzustufen ist der Deal mit dem 20-maligen deutschen Nationalspieler für die Bianconeri aber trotzdem nicht - dafür sorgen neben dem Spielergehalt auch die fälligen Honorare: So hat Juve für den ausgehandelten Vertrag, der zwischen dem 1. Juli 2018 und 30. Juni 2022 laufen wird, 16 Millionen Euro an Berater & Co. ausgegeben. Diese sind in den nächsten zwei Geschäftsjahren zu zahlen. Nähere Angaben dazu machte Juve nicht.