2. Bundesliga

Dardai: "Die defensive Qualität reicht nicht"

Hussein und Zeefuik sollen gegen den FCK Herthas Doppel-Sechs bilden

Dardai: "Die defensive Qualität reicht nicht"

Unzufrieden mit der Defensive: Hertha-Coach Pal Dardai.

Unzufrieden mit der Defensive: Hertha-Coach Pal Dardai. imago images

"Wir spielen nach vorn und zeigen die Gier, Tore zu machen. Defensiv muss man besser sein", sagte Dardai auf der Spieltagspressekonferenz am Freitag. Mit 56 Gegentoren stellt der Vorjahres-Absteiger aktuell die anfälligste Defensive aller Teams der oberen Tabellenhälfte der 2. Liga, in der Rückrunden-Tabelle bedeuten 30 Gegentore Platz 18.

Am vergangenen Sonntag hatte Hertha 2:4 bei Aufsteiger Elversberg verloren. "Ich habe schon alles versucht", erklärte Dardai. "Es ist trotzdem das Gleiche. Die Qualität im defensiven Verhalten, tut mir leid, reicht nicht."

Gegen den 1. FC Kaiserslautern mit Dardais Ex-Trainer Friedhelm Funkel wird der Ungar wohl erneut seine Defensive umbauen. "Deyo Zeefuik wird wahrscheinlich Sechser spielen mit Bilal Hussein, damit Billy zeigen kann, was er drauf hat", kündigte Dardai an und nannte Husseins voraussichtliche Startelfberufung "eine ehrliche Chance zum Schluss".

Allrounder Zeefuik hatte zuletzt den verletzten Michal Karbownik links in der Viererkette vertreten. Durch den geplanten Wechsel des Niederländers ins defensive Mittelfeld wird die frei werdende Position des Linksverteidigers von Jeremy Dudziak besetzt. Der Vertrag des Ex-Fürthers läuft Ende Juni aus, Klub und Spieler haben grundsätzliches Interesse an einer Weiterbeschäftigung.

In der Innenverteidigung soll Eigengewächs Linus Gechter eine neue Chance erhalten. "Hertha braucht ihn, er ist ein guter Junge", sagte der Coach. "Er soll sich zeigen." Damit droht Kapitän Toni Leistner im letzten Heimspiel der Saison wie bereits mehrfach in der Rückrunde die Bank.

Dardai will defensiv "wie eine Wand stehen"

Hertha wird gegen den Pokalfinalisten, gegen den im Viertelfinale Ende Januar im eigenen Stadion Endstation war (1:3), am Mitglieder-Spieltag in Sondertrikots spielen, die eine Hommage an das Querstreifen-Trikot aus der Saison 1998/99 sind.

"Ich hoffe, dass wir uns mit diesem Trikot so steigern, dass wir wie eine Wand stehen und kein Gegentor bekommen", sagte Dardai mit einem Lachen. "Nach Standards und zweiten Bällen haben wir in dieser Saison sehr viele Tore kassiert."

Bei so vielen Zuschauern bewegst du dich automatisch.

Pal Dardai

Dennoch unterstrich Dardai, für den die Partie gegen den FCK das letzte Heimspiel als Hertha-Trainer sein könnte, erneut die aus seiner Sicht positive Entwicklung nach dem Abstieg im Vorjahr und dem überaus komplizierten Transfersommer 2023: "Nach den ersten drei Spieltagen hätte das keiner gedacht, da hat alles schlecht ausgesehen. Wir können eine Entwicklung sehen. Das sehen die Leute. Die Mannschaft läuft mehr, hat mehr Sprints, hat eine Riesenentwicklung beim Teamgeist gemacht. Ich glaube, dadurch kommt das Publikum."

Auch am Samstag. Hertha erwartet im letzten Heimspiel dieser Saison etwa 65.000 Zuschauer. Mangelnde Motivation beim Liga-Neunten dürfte kein Thema sein. "Bei so vielen Zuschauern", erklärte Dardai, "bewegst du dich automatisch."

Steffen Rohr

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