2. Spieltag
In der vergangenen Spielzeit sorgte Energie Cottbus im direkten Aufeinandertreffen mit Rot-Weiß Erfurt für die Titel-Vorentscheidung, diesmal trafen sich die beiden Mitfavoriten bereits früh in der Saison. Im Vergleich zum verpatzten Auftakt gegen Viktoria Berlin tauschte dabei Cottbus-Trainer Claus-Peter Wollitz in der Startelf fünffach: Im Tor begann Sebald für den angeschlagenen Bethke, Pelivan und Oesterhelweg rückten ins Mittelfeld für Putze und Campulka; im Angriff gab es mit Heike und Prokopenko statt Halbauer und dem erkrankten Thiele ein neues Duo. Nur eine Veränderung gegenüber dem 2:0-Auftakterfolg gegen Rostock II gab es hingegen bei den Erfurtern: Torschütze Pronichev begann für den verletzten Elva.
Cottbus kam stark in die Partie, für die erste Chance sorgte noch der Erfurter Schwarz, der beinahe wuchtig ins eigene Tor traf. Nach weiteren Möglichkeiten von Heike und Euschen klingelte es schon im Gästetor: Cottbus schaltete schnell um, Heike zog jenseits des Strafraum aus recht spitzem Winkel wuchtig ab und überraschte damit RWE-Keeper Schellenberg im kurzen Eck - 1:0 (10.).
Die Zuschauer sahen weiter ein attraktives Spiel. Beide Teams suchten den Weg nach vorne, Erfurt aber fehlte im letzten Drittel die Präzision. So konnten Hajrulla und Mergel jeweils aussichtsreiche Bälle nicht kontrollieren, die dickste Gelegenheit aber hatte Badu gegen seinen Ex-Verein, als er einen groben Fehlpass von Pelivan serviert bekam, den Ball vor Sebald aber über das recht offene Tor beförderte. Auch Energie bliebt stets gefährlich, suchte nach Balleroberung schnell den Weg nach vorne: Euschen traf so noch das Außennetz.
Schwarz macht's humorlos
Nach der Pause präsentierte sich zunächst Erfurt als die aktivere Mannschaft, investierte viel, um in die gefährliche Zone zu kommen. Der Ausgleich fiel nach einem ruhenden Ball. Eine Freistoß-Flanke segelte in den Strafraum, landete dann unkontrolliert vor den Füßen von Schwarz, der das Leder aus rund sechs Metern humorlos zum 1:1 in die Maschen drosch (52.). Wenig später prüfte Lopes Cabral Cottbus-Keeper Sebald aus der Distanz - Erfurt hatte nun Oberwasser.
Doch auch der Kampf nahm zu, intensive Zweikampfsituationen prägten in Folge das Geschehen, Schiedsrichter Markhoff hatte viel zu tun. Vor den Toren tat sich wenig, ehe es dann Euschen nach einer Unsicherheit von Erfurt-Keeper Schellenberg mit dem falschen Fuß probierte und das Geschenk nicht annahm. Aber es war das Initial einer aktiveren Cottbuser Phase, in der die Erfurter Hintermannschaft ordentlich beschäftigt wurde. Doch in der Schlussviertelstunde befreiten sich die Gäste aus der Umklammerung, suchten immer wieder das schnelle Umschaltspiel - aber auch hier blieben die klaren Chancen weiter aus. So blieb es am Ende beim Remis, mit dem Erfurt sicher zufriedener sein dürfte als die weiter sieglosen Cottbuser.
Die nächste Chance auf den ersten Saisondreier hat Energie Cottbus erst nach dem DFB-Pokal-Wochenende: Am Mittwoch, den 16. August, geht es zu Aufsteiger Hansa Rostock II. Rot-Weiß Erfurt, mit nun vier Punkten aus zwei Spielen gestartet, tritt am selben Tag zuhause gegen Chemie Leipzig an.