Späte Tore retten Österreich. Nachdem bereits Toni Polster in der 90. Minute gegen Kamerun für eine Punkteteilung gesorgt hatte, gelang dies jetzt Ivica Vastic beim 1:1 gegen Chile. Das chilenische "Duo Infernale" hätte Österreich fast bezwungen. Erst Zamoranos Kopfball, dann der Treffer durch den Goldjungen Salas. Österreich stand vor dem WM-Aus. Bis Vastic kam. Chile begann mit der gleichen Startformation wie gegen Italien - also mit Salas (Adduktorenverletzung abgeklungen). Bei den Österreichern eine überraschende Änderung: Herzog wegen Formschwäche zunächst nur auf der Bank, dafür Haas als zweite Spitze neben Polster. Zunächst dominierten die Südamerikaner, geschickt gelenkt von Spielmacher Estay. Gute Szenen zeigten auch Salas und Zamorano. Lange brauchten die Österreicher, bis sie ins Spiel fanden. Mählich schirmte Estay immer besser ab. Gefährlich kam die Prohaska-Elf nur über links mit Wetl, harmlos blieb auf der rechten Flanke der indisponierte Cerny, der durch den Ex-Hamburger Schopp ersetzt wurde. Neuen Schwung sollte zudem der Bremer Herzog bringen, was jedoch nicht gelang. Erst der eingewechselte Vastic mit einem genauen Schuß in den Winkel hielt die Hoffnungen auf das Achtelfinale aufrecht. Aus St. Etienne berichten Hans-Günter Klemm und Dirk Westerheide