Der Chemnitzer Coach Daniel Berlinski vertraute auf dieselbe Startelf wie beim 3:2 gegen Fürstenwalde.
Der neue Trainer der TSG Hoffenheim, Sebastian Hoeneß, musste bei seinem Pflichtspieldebüt auf Kapitän Hübner (Kapsel-/Bandläsion) sowie die angeschlagenen Skov und Dabbur verzichten. Neuzugang Gacinovic nahm auf der Bank Platz.
Der CFC startete vor 3095 Zuschauern, die im Laufe der Partie mächtig Betrieb machten, mit großem Engagement, störte mit hoher Laufintensität bissig spätestens ab der Mittellinie das Hoffenheimer Aufbauspiel. Eine Lücke im Abwehrdickicht des Kontrahenten fand 1899 in der Anfangsphase nicht und musste in der Defensive vor überfallartigen Kontern des forschen Regionalligisten auf der Hut sein - Baumann klärte zweimal (3., 19.).
Brenet ersetzt Kaderabek
1899 suchte weiter seinen Rhythmus. Ab der 21. Minute ohne Kaderabek, Brenet kam für den am Oberschenkel angeschlagenen Tschechen. Langsam aber sicher riss die Hoeneß-Elf das Zepter immer mehr an sich. Bicakcic versuchte sich aus der Distanz - vorbei (26.). Grillitsch steckte auf Geiger durch, der aus kurzer Distanz drüberschoss, aber ohnehin im Abseits stand (27.).
Kramaric und Baumgartner lassen die Führung liegen
Die Angriffe der Kraichgauer wurden immer druckvoller. Kramaric trat erstmals auf den Plan (32.) und hatte vor der Pause noch zwei dicke Chancen zur Führung (34., 43.). Doch der CFC hielt zur Pause die Null gegen mittlerweile haushoch überlegene Hoffenheimer, weil Jakubov mit einem Reflex auch Baumgartners Schuss entschärfte (45.+1).
Kramaric vollendet nach Bebous Solo
DFB-Pokal - der Sonntag
Durchgang zwei begann für die Gäste nach Maß. Brenet hieß der Initiator einer feinen Kombination, die Kramaric nach Bebous Solo am Keeper vorbei locker zur Führung abschloss (48.).
Freiberger macht's aus der Drehung
Die Himmelblauen entwickelten etwas mehr Offensivgeist, ohne zunächst Gefahr zu versprühen. Auf der anderen Seite verhinderte Jakubov nach einer unübersichtlichen Situation das 0:2 (54.). Hoffenheim schien alles im Griff zu haben, passte aber hinten einmal nicht auf: Milde flankte, Freiberger nahm den Ball gegen Akpoguma stark an und erzielte aus der Drehung den Ausgleich (59.).
Hoheneder nimmt die Hand zu Hilfe - kein Elfmeter
Glück dann für die Gastgeber, dass es nach Kramarics Dribbling und Hoheneders Handspiel keinen Elfmeter gab - Referee Patrick Hanslbauer ließ weiterlaufen (63.). Chemnitz war vom Ausgleich sichtlich euphorisiert, fast hätte Müllers Fernschuss eingeschlagen (66.).
Joker Belfodil vergibt
Hoeneß brachte Adams und Belfodil für Posch und Bebou (70.). Es war ein echter Pokalfight, die Kontrahenten begegneten sich nun wieder auf Augenhöhe. Allerdings blieb Struktur auf beiden Seiten Mangelware und Chancen lange Zeit Fehlanzeige. Bis Belfodil frei vor Jakubov auftauchte, es aber im Duell mit Campulka an der Koordination fehlen ließ (87.). Auf der Gegenseite vergab Joker Roscher (90.+3) - es ging in die Verlängerung.
Spektakel in der Extrazeit: Erst trifft Bickel, dann Kramaric
1899 drängte auf das zweite Tor, Baumgartner vergab (92.) und Hanslbauer nahm seine Elfmeterentscheidung nach Köhlers Strafraumduell mit Gacinovic auf Intention des Schirdsrichterassistenten zurück (95.). Hatte Chemnitz noch etwas im Tank? Ja! Bickel vollendete nach Freibergers Zuspiel mit dem rechten Außenrist zum 2:1 (100.)!
Die Kraichgauer warfen alles nach vorne, Baumgartners Kopfball aus 15 (!) Metern landete nur am Pfosten (105.+2). Der Ausgleich fiel aber doch, nachdem es nach Schimmels Strafraumduell mit Kramaric doch Elfmeter gab. Der Kroate verwandelte selbst zum 2:2 (111.).
Die Entscheidung musste letztlich vom Punkt fallen - und da war am Ende nach zwei artistischen Baumann-Paraden ausgerechnet Torschütze Bickel der Unglücksrabe, der verschoss, nachdem Baumgartner verwandelt hatte. Mit 3:2 im Elfmeterschießen kam Hoffenheim eine Runde weiter.
Für den Chemnitzer FC geht es am nächsten Samstag (14.05 Uhr) in der Regionalliga gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig weiter. Am selben Tag (15.30 Uhr) startet die TSG Hoffenheim gegen den 1. FC Köln in die neue Bundesliga-Saison.