Manchester City ist zurzeit zweifelsohne eine der heißesten Mannschaften der europäischen Top-Ligen, wenn nicht sogar die heißeste. Vor diesem denkwürdigen Pokalabend waren die Citizens seit 16 Pflichtspielen ungeschlagen, gestalteten die letzten neun davon sogar siegreich. Im Vergleich zum 2:0 gegen Aston Villa in der Premier League krempelte Pep Guardiola seine Mannschaft beinahe gänzlich um. Lediglich der aufblühende Phil Foden behielt sein Startelfmandat.
So könnte man meinen, dass der spanische Cheftrainer die Partie auf die leichte Schulter nahm, doch dem war ganz und gar nicht so. Wenn man etwas genauer hinsah, standen an diesem späten Samstagabend mit Doyle und Harwood-Bellis lediglich zwei U-23-Spieler auf dem Rasen im Südwesten Englands.
Cheltenham bietet City die Stirn
Es ging blitzschnell, genauer gesagt dauerte es nur etwas mehr als 20 Sekunden, ehe die Gäste aus Manchester zum ersten Mal in Person von Gabriel Jesus durchbrachen. Der brasilianische Stürmer scheiterte mit seiner technisch anspruchsvollen Direktabnahme einer Mahrez-Flanke jedoch am erst 19-jährigen Keeper Griffiths. Die frühe Großchance war kein Auslöser für einen permanenten Sturmlauf des Premier-League-Top-Teams. Im Gegenteil: Der Viertligist fokussierte sich nicht ausschließlich auf die Defensivarbeit und versprühte in gewissen Szenen sogar ernstzunehmende Offensivgefahr.
Der Name Alfie May ragte dabei besonders heraus. Der 27-Jährige verpasste im direkten Anschluss an die erste Möglichkeit der Skyblues eine scharfe Hereingabe um Haaresbreite (2.) und scheiterte im weiteren Verlauf am ehemaligen Düsseldorfer Schlussmann Steffen (24.). Dem haushohen Favoriten offenbarten sich im Spielverlauf natürlich die besseren Gelegenheiten, doch die Guardiola-Elf hatte mit alten Leiden zu kämpfen - Stichwort Chancenverwertung. Einen strammen Schuss von Mendy rettete Tozer heroisch auf der Linie (12.), Ferran Torres (19.) und Mahrez (71.) scheiterten jeweils aus kurzer Distanz an Griffiths, Foden (33.) und Gabriel Jesus (55.) verfehlten das anvisierte Ziel.
May lässt hoffen - Gabriel Jesus wird zum Spielverderber
So stand es nach wie vor 0:0 - und der Viertligist spürte, dass etwas ging gegen den schier unbesiegbaren Giganten des europäischen Fußballs. In der 59. Minute war dann kein Halten mehr, als May - auch mit der nötigen Portion Glück - das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie drückte und die sensationelle Führung für Cheltenham herstellte. Die Freude sollte aber nur etwas länger als 20 Minuten währen - und wurde kurz darauf sogar zur Enttäuschung. Foden hatte nämlich technisch fein egalisiert (81.), Gabriel Jesus nach genialer Annahme den Rückstand postwendend gedreht (84.) und Ferran Torres kurz vor dem Schlusspfiff noch einmal mehr Salz in die Wunde gestreut (90.+4).
Manchester City musste lange zittern, stand nach einem überraschend intensiven Pokalfight aber mit dem Ticket für das Achtelfinale des FA Cups da. Am 10. Februar müssen die Skyblues bei Swansea City antreten.