Nach dem knappen 1:0-Sieg beim FC Everton wechselte Chelsea-Tainer Thomas Tuchel doppelt: Loftus-Cheek und Startelf-Debütant Cucurella begannen für Azpilicueta und Chilwell. Spurs-Coach Antonio Conte sah nach Tottenhams klarem 4:1 gegen Southampton hingegen keinen Grund, seine Mannschaft zu verändern.
Koulibalys Kracher knackt die Spurs
Tatsächlich kamen die eingespielten Spurs in den Anfangsminuten auch besser in die Partie. Doch nach einigen Ansätzen der so gefährlichen Tempogegenstöße übernahm Chelsea die Kontrolle. Geduldig spielten sich die Hausherren um den tiefen Block, den Tottenham vor dem eigenen Strafraum errichtete, und brachen in der 19. Minute erstmals durch: Sterling legte auf Havertz ab, der am stark reagierenden Lloris scheiterte. Bei der anschließenden Ecke war der Franzose dann aber machtlos: Neuzugang Cucurella fand Neuzugang Koulibaly, der technisch anspruchsvoll via Volley vollstreckte und damit für die verdiente Führung sorgte.
Auch nach dem Treffer blieben die Blues am Drücker und waren das bessere Team. Tottenham fand offensiv überhaupt nicht statt, ein langer Schlag auf den im Abseits stehenden Sessegnon blieb bis zur Pause das einzige Highlight der Auswärtsmannschaft. Doch auch Chelsea gelang kein Treffer mehr. Koulibaly mit einem artistischen Versuch (27.) und Mount per Schlenzer (37.) näherten sich zwar an, dennoch ging es mit 1:0 in die Kabinen.
Premier League, 2. Spieltag
Strittiger Ausgleich bringt die Bänke zum Beben
Der zweite Durchgang startete dann mit der ersten echten Chance für die Spurs: Kane fand Son, der aus schwierigem Winkel nicht an Mendy vorbeikam (48.). Nach einer zwischenzeitlich erneut dominanten Phase der Blues entwickelten sich dann richtig heiße letzte 30 Minuten.
Sterling und Kane vergaben binnen Sekunden das 2:0 respektive den Ausgleich (61.), ehe die Situation zwischen den Bänken zu eskalieren drohte: Bentancur hatte Havertz klar gefoult, das Spiel war weitergelaufen und Höjbjerg der Ausgleich geglückt, bei dem Richarlison darüber hinaus noch in abseitsverdächtiger Position Mendy die Sicht genommen hatte (68.).
Conte jubelte emotional, Tuchel fühlte sich provoziert und die beiden Trainer tauschten mehr als nur deutliche Komplimente aus. Nach mehreren Minuten inklusive einer Trinkpause hatten sich die Gemüter aber wieder beruhigt. Das Spiel lief weiter und Chelsea schlug nach einem unglaublichen Fehlschuss von Havertz (73.) umgehend durch James zurück (77.).
Doppel-Rot nach Ausgleich in letzter Sekunde
Den Schlusspunkt einer dramatischen Partie setzten aber nochmal die Gäste, die durch Kane mit der letzten Aktion nach einer Ecke zum Ausgleich kamen (90.+6). Mit dem Abpfiff war das Spiel aber noch nicht gelaufen. Denn erneut gerieten Tuchel und Conte aneinander und lieferten sich ein Handgemenge. Beim obligatorischen Handschlag mangelte es Tuchel wohl an Respekt, weil Conte ihm nicht in die Augen sah. Tuchel hielt Conte fest, dieser war sofort auf 180 - es folgte eine große Rudelbildung. Referee Anthony Taylor griff durch - und bedachte beide Trainer mit der Roten Karte.
Die Blues müssen am kommenden Sonntag (15 Uhr) in Leeds somit ohne ihren Übungsleiter ran, Tottenham spielt am 3. Spieltag zur Eröffnung der Runde am Samstagmittag (13.30 Uhr) gegen Wolverhampton - ebenfalls ohne Coach.