Chelseas Torjäger Didier Drogba war wieder mal der Matchwinner für die Blues. picture-alliance
Das Finale um den FA-Cup zwischen dem FC Chelsea und dem FC Portsmouth war in den ersten 45 Minuten vollgepackt mit Highlights. Die Londoner, gerade erst zum Meister gekürt, waren drückend überlegen und hatten eine Vielzahl von hochkarätigen Chancen - die Blues trafen im ersten Abschnitt allein fünfmal das Aluminium.
Besonders Lampard und Drogba traten mit Distanzschüssen in Erscheinung, bei denen Pompey unfassbar viel Glück hatte. Bei einem Freistoß des Ivorers sprang der Ball in Wembley in bester Wembley-Manier von der Unterkatte der Latte auf die Linie, es fehlte etwas weniger als vor 44 Jahren, doch drin war er auch diesmal nicht.
Aber auch Pompey hatte die Chance zur Führung, als Kanu nach einem Direktschuss von Boateng kurz vor Chelsea-Keeper Cech zum Abschluss kam, doch der Tscheche rettete mit einem Wahnsinns-Reflex (20.).
Neben zahlreichen Zungenschnalzern bot der erste Abschnitt aber auch eine äußerst hässliche Szene: Nachdem sich der ehemalige Dortmunder Boateng und Ballack zuvor schon ein verbales Scharmützel geliefert hatten (inklusive einer kleinen Watsch'n des DFB-Kapitän für Boateng), trat der Pompey-Mittelfeldmann Ballack im Mittelfeld heftig um. Ballack wurde am Knöchel getroffen und musste kurz vor der Pause verletzt vom Feld.
Aufregend ging es auch im zweiten Abschnitt weiter. Zunächst hatte Boateng eine Riesenchance, als er den Flankenball traumhaft runterstoppte und mit links abzog, aber den Winkel hauchdünn verfehlte (51.). Kurz danach stoppte Belletti, der für Ballack eingewechselt wurde, den durchgebrochenen Dindane im Strafraum mit einer mutigen Grätsche, die Schiedsrichter Chris Foy (Merseyside) mit einem Elfmeterpfiff zurecht bestrafte - Boateng lief an, schoss flach, doch Cech parierte den zentral geschossenen Ball mit dem Fuß (57.).
Ein Fehlschuss, der beim Gegenzug gleich bestraft wurde, denn Drogba versenkte den direkten Freistoß aus 22 Metern. Der Ivorer zielte aus halblinker Position aufs lange Eck, Keeper James streckte sich vergebens, doch diesmal klatschte der Ball vom Innenpfosten ins Netz (58.).
Danach hätte die Ancelotti-Elf noch zweimal nachlegen können, doch auch Pompey stand einige Male kurz vor dem Ausgleich. Eine Minute vor dem Ende hätte dann Lampard seine starke Leistung krönen können, denn er holte gegen Dindane einen Foulelfmeter raus, den er auch selbst schoss - allerdings hauchdünn links neben das Zor (89.)
Unter dem Strich war der Erfolg für den FC Chelsea angesichts der Vielzahl an Chancen absolut verdient. Für den FC Portsmouth bleibt nach der knappen Niederlage nicht vioel Trost. Der südenglische Klub steigt aus der Premier League ab und darf auch nicht an der nächstjährigen Europa League teilnehmen, da der Verein für insolvent erklärt wurde.
Der FC Chelsea hat als siebter Verein das begehrte Double von Meisterschaft und Pokalsieg in England geschafft. Je dreimal trugen sich der FC Arsenal (1971, 1998, 2002) und Manchester United (1994, 1996, 1999) in die Annalen ein. Je einmal schafften außer Chelsea noch Preston North (1889), Aston Villa (1897), Tottenham Hotspur (1961) und der FC Liverpool (1986) das Double.