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BVB gegen Chelsea in Chicago: Wolf-Tor reicht nicht zum Sieg

BVB spielt zum Abschluss der US-Tour in Chicago 1:1 gegen Chelsea

Wolfs Tor reicht nicht zum Sieg

Torschütze gegen Chelsea: Marius Wolf jubelt im Soldier Field.

Torschütze gegen Chelsea: Marius Wolf jubelt im Soldier Field. Getty Images

Von der USA-Reise des BVB in Chicago berichtet Matthias Dersch

Eine gewisse Leidensfähigkeit verlangte der zurückliegende US-Trip nach San Diego, Las Vegas und Chicago durchaus von den Spielern von Borussia Dortmund - wie einige leichtere und schweren Blessuren in den vergangenen Tagen belegten. Die Ergebnisse aber stimmten durchweg. Nach den Siegen über San Diego Loyal (6:0) und Manchester United (3:2) blieb der Bundesliga-Vizemeister auch gegen den FC Chelsea ungeschlagen. Im sechsten Spiel dieser Vorbereitung war das 1:1 in Chicago das erste Remis. Alle anderen Tests hatte der BVB zuvor gewonnen.

"Es war ein sehr wichtiger Test für uns. Die Partie haben beide Seiten mit viel Leidenschaft und Intensität geführt. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert", bilanzierte BVB-Trainer Edin Terzic, der zufrieden sein durfte mit der Entwicklung seiner Mannschaft auf dieser Reise.

Feuerwerk und Cheerleader im Soldier Field

Die Veranstalter der Agentur "Teg Sport", die bereits die beiden anderen BVB-Tests in den USA organisiert hatten, ließen sich zum Abschluss der Dortmunder USA-Reise nicht lumpen: Vor der Partie im altehrwürdigen Soldier Field, der Heimstätte der Chicago Bears (NFL) und von Chicago Fire (MLS), spielte erst eine Percussion-Gruppe der Chicago Bulls (NBA) auf. Dann heizten die Cheerleader der Bears den 48.138 Zuschauern ein, ehe eine Gospel-Kombo die US-Hymne zum Besten gab. Die Pausen füllte der Stadion-DJ mit einem geschmackssicheren Mix zwischen Kenny Loggins Top-Gun-Hit "Danger Zone" und "We're not gonna take it" von Twisted Sister, ehe ein Feuerwerk den Startschuss zum Hauptprogramm gab. Zum perfekten US-Sport-Erlebnis fehlte eigentlich nur noch eine Fliegerstaffel, die übers komplett unüberdachte Stadion donnerte.

Die Partie hielt dieses Niveau nur bedingt - zumindest spielerisch. Beiden Teams waren im jeweils letzten Test der Tour durch die Staaten die Strapazen der vergangenen Tage anzumerken, an Einsatzwillen allerdings mangelte es den Spielern nicht, wie schon gegen Manchester United zeigte der BVB viel Leidenschaft und Widerstandskraft. Chelsea allerdings erwischte den besseren Start und kam durch Nicholas Jackson (9.) zur ersten Chance des Spiels, die Alexander Meyer entschärfte. Nach einer Viertelstunde jedoch fand der BVB besser in die Partie, die weitgehend zwischen den Strafräumen stattfand. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte kam der FC Chelsea, der frühzeitig den früheren Leipziger Christopher Nkunku verletzt auswechseln musste, wieder stärker auf. Raheem Sterlings Schuss aus spitzem Winkel flog zunächst deutlich am linken Pfosten vorbei (41.). Kurz darauf vergab Jackson die beste Chance des ersten Durchgangs, als er bereits an Mats Hummels und Meyer vorbeigezogen war, den Ball aber über das Tor schoss (42.).

Terzic steuert die Belastung - Bensebaini rettet

Dortmunds Trainer verteilte auch diesmal die Belastung und setzte Sebastien Haller, Julian Brandt, Marius Wolf und Emre Can zunächst auf die Ersatzbank. Für das Quartett starteten Youssoufa Moukoko, Marco Reus, Ramy Bensebaini und Salih Özcan. Meyer ersetzte zudem den leicht verletzten Gregor Kobel. Sabitzer, Donyell Malen und Karim Adeyemi verließen als erste wieder das Feld, sie wurden zur zweiten Hälfte durch Brandt, Thorgan Hazard und Samuel Bamba ersetzt.

Bamba war es auch, dem in der 53. Minute die erste Torannäherung des BVB gelang, sein Schuss jedoch ging deutlich am Tor vorbei. Nahezu im direkten Gegenzug hatten die sich in der Mehrheit befindlichen Chelsea-Fans bereits den Torschrei auf den Lippen. Bensebaini jedoch blockte den Schuss von Carney Chukwuemeka in höchster Not vor der Torlinie (54.).

Im Laufe der zweiten Hälfte setzte sich das muntere Wechselspiel beim BVB weiter fort. Auch Neuzugang Felix Nmecha, der die Tests gegen San Diego und Manchester United aufgrund von muskulären Problemen verpasst hatte, kam in der 72. Minute aufs Feld. Torabschlüsse blieben Mangelware. Aber auch die Londoner, die - von Nkunku abgesehen - mehr als 70 Minuten mit ihrer ersten Elf spielten, ließen es an Konsequenz vor dem Tor missen.

Brandt, Bamba, Wolf - Ecke bringt BVB-Führung

Nach einem Fehlpass von Marc Cucurella hatte dann Brandt freie Bahn, ließ sich jedoch abdrängen (80.). Die folgende Ecke aber brachte die Führung: Eine gute getretene Ecke von Brandt verlängerte Bamba auf Wolf, der aus kurzer Distanz Chelsea-Keeper Kepa überwinden konnte. In der 85. Minute prüfte Wolf erneut Kepa, der zur Ecke abwehren konnte.

Zum dritten Sieg im dritten Spiel dieser US-Tour reichte Wolfs Tor allerdings nicht. Kurz vor dem Abpfiff konnte Mason Burstow den insgesamt verdienten Ausgleich für die Londoner erzielen (89.).

Direkt nach der Partie machte sich der rund 100-köpfige BVB-Tross auf die Heimreise nach Deutschland. Bereits am Sonntag steht der siebte und letzte Test vor dem Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal beim Regionalligisten Schott Mainz an: Im Signal Iduna Park trifft das Terzic-Team dann im Rahmen der offiziellen Saisoneröffnung auf Ajax Amsterdam.

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