Kriselnde Blues, in der Premier League nur Zehnter, zeigten beim 1:0-Heimsieg gegen Leeds United zuletzt einen Aufwärtstrend - und bestätigten diesen beim Wiedersehen mit Dortmund sofort. Die ersten Minuten gehörten hoch pressenden Blues, bei denen Cucurella und der zuletzt angeschlagene James für den in der CL gar nicht nominierten Badiashile und Loftus-Cheek (Bank) ins Spiel kamen - und die direkt drei gute Chancen hatten.
Sterling verließ im Konter vor Meyer die Überzeugung (2.), gegen Joao Felix war der Kobel-Vertreter rechtzeitig draußen (6.), Havertz wurde von Can noch entscheidend beim Abschluss gestört (8.). Indizien für eine nervöse Anfangsphase der Gäste, die zeitig einen Dämpfer kassierten: Schon nach fünf Minuten musste der formstarke Brandt mit bandagiertem Oberschenkel ausgewechselt werden - für ihn kam Reyna.
Havertz trifft den Pfosten - Sterling schließlich ins Tor
Erst nach einer Viertelstunde war der BVB, im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen RB Leipzig mit Guerreiro für den gelbgesperrten Ryerson, im Spiel angekommen. Die Terzic-Elf hatte Ballbesitz, bis auf Reus' gefährlichen Freistoß - Kepa parierte stark - aber keine Chancen (17.). Chelsea verteidigte gut. Und investierte bald wieder mehr. In der 28. Minute hatten die Heim-Fans an der Stamford Bridge den Torschrei bereits auf den Lippen, Havertz traf nach Wolfs unzureichender Klärungsaktion aus 13 Metern aber nur den Innenpfosten.
Der CL-Sieger von 2021 war die deutlich gefährlichere Mannschaft, betrieb mit zunehmender Spieldauer aber Chancenwucher. In der Druckphase kurz vor der Pause scheiterte Sterling am starken Meyer, ehe Havertz diesmal zwar einschoss - zuvor hatte jedoch eine Abseitsposition vorgelegen (38.). Die Blues blieben dran. Und auch wenn Koulibaly und Joao Felix - wieder parierte Meyer - die nächste Großchance ungenutzt ließen (41.), brachte Sterling das Runde vor dem Seitenwechsel doch noch wuchtig im Eckigen unter (44.).
Chelseas Elfmeter wird wiederholt - Bellingham hat die Großchance
Die hochverdiente Chelsea-Führung hatte Dortmunds Hinspiel-Vorsprung ausgeglichen. Das reichte den Hausherren aber nicht. Keine eineinhalb Minuten nach Wiederbeginn flankte Chilwell dann gegen Wolfs Arm - via VAR-Intervention hieß es schließlich: Elfmeter. Havertz trat an und scheiterte am Pfosten, weil mehrere Spieler beider Mannschaften aber bereits den Strafraum betreten hatten, durfte er noch mal - und verwandelte diesmal zum 2:0 (53.).
Achtelfinal-Rückspiele
Daraufhin ebbte der Druck der Blues ein wenig ab, diesen erzeugte nun eher das dem Rückstand hinterherlaufende Dortmund. Sechs Meter vor dem Tor fiel die Kugel Bellingham vor die Füße, unter Zeitdruck schob er sie vorbei (58.). Die Partie war offen. Doch die Potter-Elf ließ defensiv weitaus weniger anbrennen als der BVB, bei dem Terzic Bynoe-Gittens für Özcan brachte (64.). Kurz darauf verlangte Wolf Kepa eine Parade ab (65.).
In Summe reichten die Bemühungen aber nicht. Den Dortmundern gingen zündende Ideen und die nötige Durchschlagskraft ab, Chelsea verwaltete intelligent, stand hinten sicher. Die vermeintliche Vorentscheidung in der 76. Minute zählte nicht - ehe Gallagher einschob, war Sterling aus dem Abseits gekommen.
Nun geht's gegen Schalke
Selbst sechs Minuten Nachspielzeit - und die letzte BVB-Chance durch Wolf (90.+5) - bekamen die Blues schließlich sachlich abmoderiert - statt Dortmund stehen sie im Viertelfinale der Champions League.
Auf den BVB wartet am Samstag (18.30 Uhr) gleich der nächste Kracher: Dortmund gastiert zum Revierderby beim Erzrivalen FC Schalke 04. Die Blues sind ebenfalls am Samstag (16 Uhr) bei Leicester City gefordert.