Celtic-Coach Brendan Rodgers wechselte im Vergleich zum 2:1-Sieg beim FC Motherwell in der Liga zweimal. Phillips ersetzte den Gelb-Rot-gesperrten Lagerbielke, während Ex-ManCity-Torhüter Hart für reichlich Erfahrung in der Startelf sorgte, er kam für Bain. Das große Ziel der Schotten war, endlich wieder im Celtic Park zu gewinnen - "The Bhoys" hatten keines ihrer letzten zehn Champions-League-Heimspiele gewinnen können. An Selbstvertrauen mangelte es aber nicht, hatte man doch in der Liga mit sechs Siegen und einem Unentschieden einen tollen Start hingelegt.
Ein Start, von dem Lazios Trainer Maurizio Sarri nur träumen kann. Nach der 0:2-Niederlage bei der AC Mailand laufen die Römer mit nur zwei Siegen aus sieben Spielen der Musik in der heimischen Serie A bereits hinterher. Nun sollte zumindest in der Champions League etwas Zählbares her. Dafür vertrauten die Römer auch auf bundesliga-erfahrene Spieler wie Kapitän und Ex-Dortmunder Immobile und den ehemaligen Frankfurter Kamada.
Furuhashi bringt Celtic früh in Front
Champions League, 2. Spieltag
Von Anfang an war der Plan von Lazio ersichtlich: Die Römer versuchten, vor allem mit langen Bällen hinter die Kette zu kommen - dies verlief zumeist jedoch ohne Erfolg. Ganz anders der Ansatz der Gastgeber, die immer wieder über ein gepflegtes Flachpassspiel zum Erfolg kommen wollten und bereits früh belohnt wurden: Furuhashi brachte die Schotten bereits mit der ersten Chance in Front (12.).
Als Reaktion auf den Rückstand wurden die Römer sofort aktiver und begannen, die Hausherren früher zu attackieren. Spielerische Lösungen blieben jedoch Mangelware. Wenig verwunderlich konnte der Ausgleich deshalb nur per Standard fallen: Vecino traf nach Ecke und suboptimaler Abwehr (29.).
Der Ausgleich führte dazu, dass die Italiener abermals ihre Herangehensweise anpassten, sie ließen sich wieder tiefer fallen. Das ging gut, auch weil die "Bhoys" mit Ausnahme von O'Riley (36.) nicht nennenswert zu Chancen kamen. Es ging mit einem 1:1 in die Halbzeit.
Viel Kampf und Krampf
Auch in der zweiten Hälfte sollte sich wenig ändern, es blieb ein ausgeglichenes Spiel ohne große Torraumszenen. Dafür mit sehr viel Kampf und Krampf. So musste wieder ein Standard für Abwechslung sorgen, Provedel aber parierte glänzend - trotz einer von Furuhashi behinderten Sicht (59.).
Je länger das Spiel dauerte, desto passiver wurden die Gäste. Außer Kamada (70.) konnten die Römer keine Gefahr mehr entwickeln. Doch konnte auch der Gastgeber durch Palma (74.) und Furuhashi (80.) nur wenig Gefahr ausstrahlen. Dennoch: Glasgow spielte zumindest auf Sieg - und wurde belohnt: Der vermeintliche Treffer des eingewechselten Palma zählte wegen Abseits jedoch nicht (82.).
Pedro trifft mitten ins schottische Mark
Als alles nach einem Unentschieden aussah, sollte es dann doch noch dramatisch im Paradise werden: In der fünften Minute der Nachspielzeit verlor Celtic im Aufbau den Ball, Lazio schaltete schnell um, der eingewechselte Guendouzi bediente per Flanke den eingewechselten Pedro, der mustergültig verwandelte und für absoluter Stille im weiten Rund sorgte. Am Ende war das gleichbedeutend mit Glasgows elftem CL-Spiel in Folge ohne Sieg im heimischen Celtic Park.
Nach dem Last-Minute-Schock erwartet Celtic am Samstag in der Liga den FC Kilmarnock (16 Uhr), Lazio ist einen Tag (15 Uhr) später gegen Atalanta Bergamo dran. Am 3. Spieltag der Königsklasse sind beide Teams am 25. Oktober im Einsatz, Celtic gegen Atletico (21 Uhr), Lazio in Rotterdam (18.45 Uhr).