Cardiff City fehlten am Sonntag nur wenige Minuten, um im Abstiegskampf wieder bis auf zwei Punkte ans rettende Ufer heranzurücken. Doch am Ende standen die Waliser sogar mit leeren Händen da. Dass eine krasse Fehlentscheidung zur späten Wende beitrug, brachte nicht nur Cardiffs Trainer Neil Warnock mächtig auf die Palme.
Nach einem über weite Strecken völlig uninspirierten Auftritt schien Chelsea beim Stand von 0:1 - Camarasa hatte Cardiff kurz nach Wiederanpfiff in Führung gebracht (46.) - die Zeit davonzulaufen. Nach einer Ecke von rechts köpfte Azpilicueta dann doch noch zum 1:1 für die Blues ein. Allerdings: Der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Bei der Kopfball-Verlängerung von Marcos Alonso stand der Torschütze nämlich mindestens einen Meter im Abseits (84.).
Doch da der Videobeweis in der Premier League erst zur kommenden Saison eingeführt wird, stand es 1:1. Warnock konnte sich an der Seitenlinie kaum noch beruhigen. Dass Rüdiger nur Gelb sah, nachdem er als letzter Mann den enteilenden Zohore festgehalten hatte, beruhigte sein Gemüt nicht unbedingt. Und es kam noch schlimmer für Cardiff: In der Nachspielzeit köpfte der eingewechselte Loftus-Cheek nach Flanke von Willian zum 2:1-Siegtreffer für Chelsea ein.
Sarris Startelf wirft einmal mehr Fragen auf
Blues-Coach Maurizio Sarri hatte mit seiner Startelf einmal mehr für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Dass Hudson-Odoi trotz seiner starken Auftritte für England nur auf der Bank saß, verwunderte dabei weniger, als die Tatsache, dass neben ihm mit Hazard und Kanté auch zwei absolute Leistungsträger Platz nahmen.
Wie sehr vor allem Hazard den Gästen gefehlt hatte, zeigte sich nach seiner Einwechslung kurz nach dem Gegentor eindrucksvoll. Der Belgier brachte viel Schwung in die leblose Chelsea-Offensive und war ein ständiger Gefahrenherd.
Dennoch: Ohne die Fehlentscheidung beim Abseitstor wäre es für die Blues schwer geworden. Dann hätte der Druck auf Sarri, dessen Entlassung von Chelseas Auswärtsfans nach dem Gegentor lautstark gefordert wurde, weiter zugenommen. So bleibt Chelsea im Rennen um die Champions-League-Plätze dabei. Einige Fragen wird sich der Italiener dennoch anhören müssen.
Weiter geht es für sein Team bereits am Mittwoch, wenn Brighton an der Stamford Bridge gastiert. Cardiff, das fünf Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz liegt, muss zu Manchester City.