Während Özil beim 3:1-Erfolg gegen West Ham im Kader gefehlt hatte, trat er die Reise nach Wales mit an und kehrte auch in die Startformation zurück. Warum der zurückgetretene Nationalspieler vor einer Woche fehlte, darüber gab es reichlich Spekulationen. Coach Unai Emery wies alle Berichte als unwahr zurück und unterstrich, dass Özil krankheitsbedingt gefehlt hatte. Cardiff musste auf Mendez-Laing verzichten müssen. Der Offensivspieler hat sich vergangene Woche schwer am Knie verletzt und wird Coach Neil Warnock lange fehlen.
Cardiffs Plan war schon nach Sekunden zu sehen: Der Spielaufbau bzw. -fluss der Gunners sollte gestört werden und so wurde teilweise extrem früh gepresst - fast mit schnellem Erfolg. Keeper Cech, der wieder Leno das Nachsehen gab, zeigte nicht zum ersten Mal diese Saison unter Druck Unsicherheiten. Ein Pass von ihm landete direkt beim Gegner: Arteta ließ das Geschenk aber ungenutzt, traf aus 14 Metern nicht mal das Tor.
Mustafi köpft zur Führung ein
Abgebrüht zeigten sich die Gunners. Nach einer Ecke von Xhaka köpfte Mustafi aus elf Metern zur Führung ein (11.). Die Gunners dominierten zwar und hatten teilweise fast 80 Prozent Ballbesitz. Cardiff blieb aber stets gefährlich, denn im Umschaltspiel waren die Blue Birds flink. Doch fehlte Hoilett die Präzision, als er im Strafraum zum Schuss kam. Ein Fallrückzieher von Reid kam ebenfalls nicht aufs Tor. Und damit wurde das Kernproblem der Waliser deutlich. Denn sie hatten auch an den ersten drei Spieltagen als einziges Team in der Premier League noch keinen einzigen Treffer in dieser Saison erzielt - immerhin dieser Fakt sollte sich an diesem Tag noch ändern.
Auf der anderen Seite hatte Lacazette, der aus 17 Metern den Pfosten traf, die beste Chance für die Gäste, um zu erhöhen. Doch in der Folge ließ Arsenal die Zügel zu locker, die Hausherren kamen besser ins Spiel und kämpften weiter unermüdlich für ihr erstes Saisontor: Nach einem Fehler von Xhaka war es schließlich Camarasa, der den Bann brach (45.+2).
Erstes Saisontor für Aubameyang
Nach dem Pausentee schnürte Arsenal die Waliser, die übrigens ohne Waliser spielten, teilweise regelrecht in der eigenen Hälfte ein. Allerdings blieb spielerisch viel Luft nach oben, denn aus dem Spiel heraus kam die Emery-Elf bis zu diesem Zeitpunkt kaum zu Abschluss. Stattdessen wurde bei nahezu jeder Ecke der Kopf von Mustafi gesucht. Ein weiteres Tor wollte dem Innenverteidiger aber nicht gelingen.
Dafür erwachte Aubameyang, der bislang gar nicht zum Zug gekommen war. Özil leitete den Angriff ein, Lacazette legte auf und der Gabuner traf aus 20 Metern (62.). Doch damit war der Widerstand keineswegs gebrochen – im Gegenteil. Cardiff glich erneut aus. Nach einem Freistoß köpfte Ward aus elf Metern via Innenpfosten zum vielumjubelten 2:2 ins Tor (70.).
Lacazette entscheidet die Partie spät
Die Reaktion von Arsenal? Das 3:2. Dauerjoker Torreira hatte die Lücke gesehen und in die Schnittstelle gespielt. Lacazette schloss aus sieben Metern humorlos und hart ab (81.). Cardiff fightete bis zur letzten Sekunde, hatte in der Nachspielzeit sogar die erneute Chance zum Ausgleich (Morrison per Kopf), musste sich letztlich aber geschlagen geben. Derweil genoss Arsenal trotz einiger Abwehrprobleme das seltene Gefühl eines Auswärtssieges und verhinderte damit, schon früh in der Saison den Anschluss nach oben zu verlieren.